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Imame verweigern Soldaten Bestattung

JERUSALEM (inn) – Immer wieder lehnen es Imame ab, für israelische Soldaten moslemischen Glaubens die Beerdigung vorzunehmen. Jetzt fordert der Knesset-Abgeordnete Ran Cohen (Meretz-Jachad), dass die Armee neben Militärrabbinern auch Geistliche für andere Religionen ernennt.

„Ich werde euren Sohn nicht nur nicht segnen, sondern ich werde ihn verfluchen, denn ein Soldat der israelischen Armee ist einer Bestattung nach den islamischen Gesetzen nicht würdig.“ Das sagte vor ein paar Wochen ein Imam in Galiläa zu den erschütterten Eltern von Aiman Hassan Ahmed Gadir. Der 24-jährige Beduine war am 12. Mai bei der Explosion eines Panzers im südlichen Gazastreifen mit vier weiteren Soldaten getötet worden.

Die Angehörigen wandten sich an den Imam ihres Heimatdorfes Bir el-Machsur, östlich der Küstenstadt Haifa. Nach mehreren Absagen fanden sie schließlich einen religiösen Vertreter, der die Bestattung leitete.

Dies ist kein Einzelfall. Nach Cohens Gesetzesvorschlag sollen nun Armee und Polizei verpflichtet werden, jeweils einen moslemischen, einen drusischen und einen christlichen Geistlichen zu ernennen. „Die Soldaten, die keine Juden sind, werden von ihrer Gesellschaft unter Druck gesetzt“, sagte der Abgeordnete. „Diese akzeptiert ihren Wehrdienst nicht immer, auch nach ihrem Tod, und sie haben keine Unterstützung durch einen Geistlichen in Uniform.“

Cohen wies auf andere westliche Staaten hin, in denen jede Religionsgruppe ihren eigenen Ansprechpartner habe: „In der Armee der Vereinigten Staaten wird in jeder Einheit, in der es einen jüdischen Soldaten gibt, ein Rabbiner ernannt. So ist es auch in Frankreich. In der israelischen Armee hingegen werden die Bedürfnisse der Soldaten ignoriert, die einer Minderheit angehören. Dadurch werden die Soldaten während ihres Lebens und nach ihrem Tod in eine unmögliche Situation gestellt.“

Einen ähnlichen Antrag hatte Cohen bereits im Jahr 2001 an den damaligen Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser („Fuad“) gestellt. Er hatte jedoch damit keinen Erfolg.

In der Bundeswehr gibt es derzeit keinen Militärrabbiner für die jüdischen Soldaten.

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