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ICQ-Macher planen neues Internet-Portal

TEL AVIV (inn) - Die israelischen Programmierer, die in den 90er Jahren weltweiten Erfolg mit der Internet-Software ICQ hatten, planen ein neues Projekt. "KnockaTV" wird eine neue Plattform für Internet-Fernsehen.

Im Jahr 1996 veröffentlichte die israelische Software-Schmiede „Mirabilis“ den Instant-Messenger ICQ (ein Akronym für „I seek you“). Die Gründer Sefi Visiger, Nir Erlich, Yair Goldfinger und Arik Vardi hatten ein kostenloses Programm entwickelt, das schnell in der ganzen Welt beliebt wurde. 1998 wurde das Unternehmen aus Tel Aviv für 407 Millionen Dollar an AOL verkauft.

Nun wollen die Israelis erneut ein Projekt starten. Dieses Mal geht es um ein Programm zum Fernsehen übers Internet. Normale Internet-Nutzer und professionelle Fernsehproduzenten können dabei Inhalte hochladen, die dann bewertet und schließlich wie beim normalen Fernsehen veröffentlicht werden, allerdings über das Internet.

„Als ICQ den Weg für die Instant-Messenger ebnete, wussten wir, dass wir einen Bedarf der Leute gedeckt hatten; sie wollten geschriebene Informationen über das Internet verteilen“, sagt Visiger. „Jetzt machen wir dasselbe mit der nächsten Generation von Internet-Nutzern, die Videos online gucken und erfahrene Zuschauer sind, die wissen, was sie mögen und selber Inhalte herstellen, und das auch mit anderen austauschen wollen. Wir haben eine geeignete Plattform geschaffen und wollen sie nun der Gemeinschaft für neue Formate, Kanäle und Inhalte zur Verfügung stellen.“

Fernsehen, das von Zuschauern gemacht wird

Der Name entstand, als Erlich und Visiger über das Projekt sprachen, und der Hund der Nachbarn namens „Knocka“ auf Visigers Schoß sprang. Aus dem vorläufigen Arbeitstitel „KnockaTV“ wurde schließlich der offizielle Name der neuen Webseite. Sie will kreative Menschen aus dem gesamten Internet zusammenbringen, damit sie den ersten professionellen Fernsehsender ins Leben rufen, der nur von Nutzern gemacht wird.

Von den 27 Mitarbeitern von „KnockaTV“ kommen viele ursprünglich von Mirabilis. Das Unternehmen werde zunächst ausschließlich in Israel agieren, könnte jedoch in die USA expandieren, wenn dazu Anlass bestehe, so die Chefs. Eine „Alpha-Version“ ist bereits für rund 5.000 Test-Benutzer online. Die fertige Webseite soll in wenigen Monaten starten. „KnockaTV“ läuft im Browser und benötigt keine weitere Software auf dem Computer. Zunächst soll es drei „Kanäle“ geben: „Knocka One“, in dem die besten Internet-Filme und -Sendungen präsentiert werden; „Kilo Watt“, ein Musik-Kanal, und „Candy“, ein Kanal, der sich mit professionellen und nebenberuflichen Models beschäftigt. Weitere Kanäle sollen entstehen, je nach Nachfrage der Nutzer.

Jeder Nutzer kann Content online stellen, aber nur diejenigen Beiträge, die von anderen Usern hoch bewertet werden, gelangen in einen der Kanäle. Außerdem soll es Chat-Räume geben, wo sich die Nutzer über die Inhalte austauschen können.

Erlich und Visiger gründete für das Projekt eigens eine Firma und erhielten Finanzhilfe von Investoren in Höhe von 5 Millionen Dollar.  Finanzieren soll sich die Webseite langfristig über Werbung. „Knockas Ziel ist es, etwas Unverwechselbares auf dem Video-Markt zu schaffen“, sagte Erlich in einem Interview mit dem israelischen Wirtschaftsmagazin “ The Marker“. „Der Markt ist schon ziemlich überfüllt, aber wir fanden, dass Potential in den Nutzern liegt, die Videos online sehen, und natürlich ist es die Gemeinschaft von kreativen Menschen, die etwas ausmacht.“

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