Der IAEO-Generaldirektor Mohammed el Baradei legte am Mittwoch dem IAEO-Gouverneursrat einen entsprechenden Bericht vor. Israel und die USA hatten Syrien beschuldigt, bei al Kibar im Osten Syriens einen Atomreaktor zur Produktion von Plutonium geplant zu haben. In dem Bericht IAEO-heißt es nun, Satellitenbilder und Bodenfotos, die vor dem israelischen Angriff gemacht wurden, zeigten Einrichtungen, die „dem ähneln, was man in Verbindung mit einem (Atom)-Reaktor finden würde“.
Im Juli entdeckten die UN-Inspektoren außerdem eine „beträchtliche Zahl von Uranpartikeln“, die kein Natururan, sondern Ergebnis eines chemischen Prozesses waren. Syrien wiederum hat erklärt, bei dem Uran könne es sich um Material handeln, das Bestandteil israelischer Raketen gewesen sei.
Das Gebiet in der östlichen Wüste des Landes hatten israelische Kampfflugzeuge im September 2007 bombardiert. Der amerikanische Nachrichtendienst hatte der IAEO im April die Information gegeben, dass es sich um einen Reaktor kurz vor seiner Fertigstellung handelte. Nordkorea habe beim Bau geholfen, und er sei dazu gedacht, waffenfähiges Plutonium herzustellen.
Syrien, das ein enger Verbündeter des Iran ist, erklärte, es handele sich bei der Stätte um ein gewöhnliches militärisches Gebäude. Damaskus wies die Fotos von Satelliten und Bodenkameras als Fälschung zurück. Bitten der IAEO-Inspekteure, ihnen die Pläne für das Gebäude bei Dair Alsur auszuhändigen, wurden von Damaskus ignoriert.
„Während es nicht ausgeschlossen werden kann, dass das fragliche Gebäude für nicht-nukleare Zwecke verwendet wurde, weisen die Einrichtungen sowie die Pumpen für Kühlwasser jedoch Ähnlichkeiten mit dem auf, was man bei einem Reaktor erwarten würde“, heißt es in dem Bericht der IAEO, der an die 35 Staaten geschickt wurde, die Mitglied in der Organisation sind. Die Vertreter wollen sich vom 27. bis 28. November treffen. Auch der Schutzschild sehe genauso aus wie bei einem Atomreaktor.