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Hungerstreik nach Aufruhr palästinensischer Häftlinge

JERUSALEM (inn) – Hunderte palästinensische Häftlinge in mehreren israelischen Gefängnissen sind am Freitagmorgen in einen Hungerstreik getreten. Sie wollen gegen die Aggressivität protestieren, mit der die Aufseher im Shikma-Gefängnis in der Küstenstadt Ashkelon am Donnerstag einen Aufruhr niedergeschlagen hatten.

Wie Issa Qaraqa, der Vorsitzende des palästinensischen Häftlingsrates, dem aktuellen Dienst der Zeitung „Yediot Ahronot“ sagte, fühlen sich die Gefangenen zudem von den Verhandlungen über mögliche Entlassungen ausgeschlossen. Auch dagegen richte sich der Protest.

Nach Angaben einer Sprecherin der Gefängnisleitung forderten die Häftlinge, daß Kollegen befreit werden und sich die Haftbedingungen verbessern.

Am Donnerstag hatte das Personal im Shikma-Gefängnis eine Durchsuchungsaktion angekündigt, nachdem ein detaillierter Plan des Gebäudes in einer Zelle entdeckt worden war. Als die Häftlinge die Aufseher nicht passieren ließen, verschafften sich diese mit Gewalt Zugang zu den Zellen. Etwa 400 Gefangene schlugen an Türen und warfen Gegenstände und brennende Zeitungen aus ihren Zellen.

Die Wärter alarmierten darauf weitere Einheiten, die unter Einsatz von Tränengas die Ruhe wieder herstellten. Bei dem Aufruhr wurden 18 Häftlinge und fünf Aufseher leicht verletzt.

Palästinensische Beamte, die mit Häftlingen in Kontakt stehen, dementierten, daß die Auseinandersetzung in Ashkelon etwas mit den Verhandlungen zwischen der israelischen Regierung und der Autonomiebehörde zu tun habe. Am Vortag hatte der palästinensische Minister für Häftlinge, Hisham Abd al-Raziq, jedoch vor Tumulten und Widerstand in Gefängnissen gewarnt, falls die Gefangenen nicht im Rahmen des Friedensfahrplanes freigelassen würden.

„Eine Explosion innerhalb israelischer Gefängnisse wird drohen, wenn Israel bei seiner einseitigen Entscheidung bleibt, Häftlinge nach unfairen und rassistischen Kriterien freizulassen und nicht den palästinensischen Forderungen bezüglich der Gefangenen entspricht“, so der Minister. Zudem kündigte al-Raziq an, daß gewöhnliche Palästinenser revoltieren könnten, wenn Israel nicht Tausende Häftlinge freilasse.

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