Suche
Close this search box.

Hungerstreik der Gefangenen hat begonnen

JERUSALEM (inn) – Die ersten palästinensischen Häftlinge haben am Sonntag mit dem Hungerstreik begonnen. Zachi Hanegbi, Minister für Innere Sicherheit, betonte, es werde kein Einlenken von israelischer Seite geben, die Gefangenen könnten sich „zu Tode streiken“, und notfalls müssten sie zwangsgefüttert werden.

Von den 3.800 Palästinensern, die aus Sicherheitsgründen inhaftiert sind, beteiligen sich derzeit 1.400 am Hungerstreik. Die Insassen fordern öffentliche Telefone in ihren Zellen, das Entfernen der Glasscheiben zwischen ihnen und den Besuchern sowie ein Ende der Leibesvisitationen. Sie verweigerten das Essen, tränken jedoch, berichten die Sicherheitsbeamten der Gefängnisse. Hanegbi geht davon aus, dass die restlichen Insassen dem Streik bald ebenfalls beiträten, „bis zum Höhepunkt am Mittwoch, wenn Premierminister Abu Ala am Mittwoch eine Rede hält, in der er wahrscheinlich um Unterstützung für die Streikenden aufruft“. Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Hanegbi ist überzeugt: „Der Kampf der Gefangenen dreht sich nicht um humanitäre Belange. Sie wollen weiterhin aus den Gefängnissen heraus Angriffe planen und Juden töten“. In einem Fernsehinterview sagte der Minister: „Es gibt kein anderes Land in der Welt, in dem Gefangene unter so menschlichen Bedingungen leben wie Israel. Sie haben alles, was sie brauchen, und noch mehr. Sie haben sogar Fernseher und Al-Dschasira. Aber wir können ihnen nicht erlauben, weiter Juden zu töten.“ Hanegbi habe mit Premierminister Ariel Scharon gesprochen, und dessen Antwort sei „absolut deutlich“ gewesen: „Wir werden in Sicherheitsfragen nicht nachgeben“, so Hanegbi.

Die Sicherheitsbeamten wiesen auf die Notwendigkeit der Sicherheitsmaßnahmen hin. Bevor die Trennscheiben zwischen Besucher und Gefangenen eingesetzt wurden, hatten Sicherheitsleute oft Familienmitglieder gefasst, die Teile von Mobiltelefonen an Gefangene übergaben. Seit Anfang des Jahres konfiszierten Sicherheitsleute 850 Mobiltelefone, die regelmäßig benutzt wurden, um Terrorattacken zu planen, sagten die Beamten.

Um den Gefangenen zu verdeutlichen, dass ihr Streik keinen Erfolg habe, stellten die Sicherheitsleute einige Privilegien der Insassen ein, so entfernten sie etwa Fernseher und Radios aus den Zellen. Auch Zigaretten, Zeitungen und Süßigkeiten wurden nicht mehr verteilt.

Am Montagmorgen war am Sicherheitszaun des Tel Mond-Gefängnisses in der Scharon-Gegend ein verdächtiger Gegenstand entdeckt worden, der wie eine Rohrbombe aussah. Nach einer kontrollierten Sprengung stellte sich heraus, dass es sich nur um eine Attrappe handelte. Die Gefängnisse befinden sich seit Beginn des Hungerstreiks in erhöhter Alarmbereitschaft aus Furcht vor Anschlägen.

Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden kündigten am Sonntag an, israelische Soldaten entführen zu wollen, um Gefangene freizupressen. Eine entsprechende Stellungnahme wurde an das Büro der französischen Nachrichtenagentur AFP in Gaza gefaxt.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, sind in der Nähe der Gefängnisse Grills aufgestellt worden. Der Geruch des bratenden Fleisches soll den Hungerstreik der Insassen noch schwieriger machen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen