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Hungerstreik: Ban appelliert an Israel

RAMALLAH / JERUSALEM / NEW YORK (inn) – Der palästinensische Häftling Samer Issawi ist vor mehr als 200 Tagen in den Hungerstreik getreten und bleibt weiter in Verwaltungshaft. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zeigte sich am Dienstag tief besorgt und forderte eine baldige Lösung.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon fordert eine schnelle Lösung des Hungerstreik-Problems.

Trotz der schlechten körperlichen Verfassung Issawis befand ein israelisches Gericht am Dienstag, dass der Häftling in Gewahrsam bleiben müsse. Auf die Nachricht kündigten Hunderte von inhaftierten Palästinensern in israelischen Gefängnissen an, aus Solidarität ebenfalls einen Tag zu fasten.
Issawi war im Oktober 2011 gemeinsam mit 1026 weiteren Häftlingen im Austausch für den israelischen Soldaten Gilad Schalit aus der Haft entlassen worden. Im Juli 2012 wurde er ohne gerichtlichen Prozess erneut inhaftiert. Mit seinem Streik möchte er eine Verhandlung seines Falles oder eine Freilassung erreichen. Die nächste Anhörung wird im kommenden Monat stattfinden.
Unterdessen wurden neben dem UN-Gebäude in Ramallah Zelte für Demonstranten errichtet. Hunderte von Palästinensern kommen täglich, um Unterstützung für die streikenden Häftlinge zu bekunden. Unter ihnen ist auch Chader Adnan, ein ehemaliger Häftling, der durch einen Hungerstreik seine frühzeitige Freilassung im letzten Jahr bewirkt hatte (Israelnetz berichtete). Durch seinen jetzigen Hungerstreik wolle er sowohl die Aufmerksamkeit der Welt wecken als auch Palästinenser mobilisieren. Dies sagte er gegenüber der Tageszeitung „Ha‘aretz“.
Tief besorgt zeigte sich UN-Generalsekretär Ban: Er forderte die Wiederholung eines Abkommens, das beim letzten Hungerstreik im Mai vergangenen Jahres zwischen Israel und den palästinensischen Häftlingen getroffen worden war. Dem Anliegen der hungerstreikenden Verwaltungshäftlinge solle unverzüglich stattgegeben werden. In einem Telefonat mit Premierminister Benjamin Netanjahu brachte Ban seine Kritik zum Ausdruck. Vor allem mache er sich um den kontinuierlich schlechter werdenden Gesundheitszustand von Issawi Gedanken und wies Israel darauf hin, die Rechte der Gefangenen und ihrer Familien zu schützen.

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