Human Rights Watch (HRW) geht in einem am Montag veröffentlichten Bericht davon aus, dass israelische Soldaten während der Demonstration scharfe Munition verwendet hatten.
„Die vorsätzliche Tötung von Zivilisten durch israelische Sicherheitskräfte als Teil der Besatzung ist ein Kriegsverbrechen“, sagte Sarag Leah Whitson, die HRW-Leiterin für Nahen Osten und Nordafrika. „Israel hat die Verantwortung, die Kräfte, die auf diese Teenager gezielt haben, zu verfolgen sowie diejenigen, die für den Einsatz von scharfer Munition beim Einsatz zur Demonstration verantwortlich sind.“
Das israelische Militär untersuche die Tötung, betone aber, dass die Einsatzkräfte „keine scharfe Munition genutzt“ hätten, sondern Gummigeschosse und Tränengas. Gummigeschosse seien so hergestellt, dass sie einen Körper nicht durchdringen könnten. Der Bericht von HRW hebt Zweifel hervor, dass Gummigeschosse aus einer Reichweite von mindestens 60 Metern Verletzungen hervorrufen, die zwei Jugendliche töten und einen weiteren verletzen.
Der Fall hat sich während der Demonstrationen zum „Nakba“-Tag am 15. Mai in der Nähe des israelischen Militär-Gefängnisses Ofer bei Beitunia nahe Ramallah zugetragen. Die israelische Armee hatte dazu eine Untersuchung angekündigt (Israelnetz berichtete). Bei den Erschossenen handelt es sich laut der Kinderrechtsorganisation „Defence for Children International“ um den 17-jährigen Nadim Siam Nawara und um den 16-jährigen Mohammed Mahmud Odeh Abu Daher.