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HRW wirft Terrorgruppen im Gazastreifen Kriegsverbrechen vor

Im jüngsten Gazakonflikt haben Terrorgruppen aus dem Gazastreifen knapp 4.400 Raketen wahllos auf Israel gefeuert. Human Rights Watch wertet das als Kriegsverbrechen.
Der Himmel voller Raketen: Nach israelischen Angaben hat das Abwehrsystem Eisenkuppel 90 Prozent der Geschosse abgefangen

JERUSALEM (inn) – Die Organisation Human Rights Watch (HRW) hat „bewaffneten Gruppen“ im Gazastreifen Kriegsverbrechen vorgeworfen. Im jüngsten Konflikt mit Israel hätten sie Raketen wahllos abgefeuert, sagte HRW am Donnerstag. Dabei seien sowohl in Israel wie auch im Gazastreifen Zivilisten getötet worden.

In ihrer Mitteilung listet die Organisation einige dieser Fälle auf. So seien am 10. Mai durch eine Rakete, die noch im Gazastreifen niederging, sieben Palästinenser getötet worden. Insgesamt seien auf palästinensischer Seite 260 Menschen umgekommen, etwa die Hälfte davon Zivilisten. Israel spricht hingegen offiziell von 260 getöteten Terroristen. Auf israelischer Seite haben die Raketen aus dem Gazastreifen insgesamt zwölf Zivilisten und einen Soldaten getötet.

Appell an Hamas

HRW forderte die Hamas als maßgebliche Autorität im Gazastreifen auf, das „unrechtmäßige Waffenfeuer auf israelische Wohngegenden“ zu beenden. „Die Hamas-Behörden sollten aufhören, die unrechtmäßigen Raketenangriffe, die Einwohner wahllos töten und verletzen, durch Verweis auf israelische Rechtsverletzungen zu rechtfertigen“, sagte HRW-Regionalleiter Eric Goldstein. „Kriegsgesetze sind dazu da, alle Zivilisten zu schützen.“

Untersuchungen gefordert

HRW spricht an keiner Stelle von Terrorgruppen, sondern nur von „bewaffneten Gruppen“. Ein Vorwurf gilt der Hamas wie auch Israel gleichermaßen: Beide gingen Vorwürfen von Kriegsverbrechen nicht nach. Umso wichtiger wäre laut HRW eine Untersuchung des Internationalen Strafgerichtshofs.

Bereits Ende Juli hatte die Organisation sowohl bei palästinensischen Terrorgruppen wie auch bei Israel von „möglichen Kriegsverbrechen“ gesprochen und weitere Untersuchungen gefordert. Israel betont, es greife ausschließlich militärische Ziele an. Die Hamas verorte diese jedoch in den Wohngegenden und benutze damit Menschen als Schutzschilde.

Kurz nach Ende des Konfliktes hat der UN-Menschenrechtsrat für eine dauerhafte Untersuchungskommission gestimmt. Dieser soll dabei auch „zugrundeliegende Ursachen“ und die „Muster der Gewalt“ analysieren.

Von: df

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