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Homosexuellen-Parade abgesagt

JERUSALEM (inn) – Die für den heutigen Freitag geplante Homosexuellen-Parade in Jerusalem findet aus Sorge vor Racheakten wütender Palästinenser für den Vorfall in Beit Hanun nicht statt. Die Organisation „Open House“, die den Marsch geplant hatte, einigte sich am Donnerstag mit der Polizei auf eine Verschiebung der Veranstaltung.

Die Polizei wollte ursprünglich 9.000 Beamte zur Absicherung des Marschs aufstellen. Wegen des israelischen Beschusses von Häusern in Beit Hanun am Mittwoch, bei dem mindestens 18 Palästinenser ums Leben kamen, haben zahlreiche militante Palästinenser Racheakte angekündigt. Die Polizei hatte mehr als 80 Terror-Warnungen erhalten. Die meisten davon waren nur vage, ein Viertel von ihnen jedoch konkret. Der Polizeichef rief am Freitag die höchste Sicherheitsstufe für das Land aus. Tausende Polizisten bewachen nun Straßen und Plätze in Israel. Zusätzlich patrouillieren Grenzpolizisten entlang der Grenzen zu den Palästinensergebieten.

Der Marsch der Homosexuellen sollte am Freitag um 11 Uhr beginnen. Zahlreiche Juden, Christen und Moslems hatten dagegen protestiert. Ein Vertreter der Homosexuellen zeigte sich enttäuscht: „Im Laufe der Zeit haben wir (in Israel) mehr erreicht, als wir erwartet hatten, und wir haben einen guten Stand in der zivilisierten Welt“, sagte Usi Even von der linksgerichteten Meretz-Partei, erstes bekennendes homosexuelles Mitglied der Knesset. „Doch jetzt wurden wir zurückgeworfen in eine dunkle Zeit der Religion.“

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, wollten etwa 50 Homosexuelle dennoch eine alternative Parade vom „Liberty Bell Park“ nach Givat Ram abhalten. Jüdische Aktivisten wie Itamar Ben-Gvir, Baruch Marsel und Noam Federman versuchten, sie daran zu hindern. Als die Polizei kam, löste sie die Demonstration auf.

Ein 14-Jähriger wurde festgenommen, weil er offenbar Nägel auf der Straße verteilen wollte, die zur Homosexuellen-Parade führte. Auch fanden Polizisten 30 Säcke Sand, die jüdische Aktivisten offenbar dazu benutzen wollten, Straßen abzusperren und somit die Parade zu behindern.

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