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Homo-Parade: Oberrabbi appelliert an Papst

JERUSALEM (inn) – Israels Oberrabbiner Schlomo Amar hat Papst Benedikt XVI. um Beistand gebeten – das katholische Kirchenoberhaupt soll sich dafür einsetzen, dass eine mehrtägige Homosexuellen-Parade in Jerusalem verhindert wird.

In einem Brief forderte der Rabbi den Papst dazu auf, „sich stark und eindeutig gegen dieses schreckliche Phänomen zu bekennen, aus der Hoffnung heraus, dass ein genereller Protest von verschiedenen religiösen Führern die verlorenen Herzen wecken wird, die sich selbst täuschen und ihren Seelen einen unermesslichen Schaden zufügen. Außerdem soll der Protest den willigen Missetäter davor abschrecken, den menschlichen Weg zu verfluchen und zu verderben“.

„Wie Schweine-Parade auf Tempelberg“

Am Dienstag trafen sich religiöse Knesset-Abgeordnete in einer Sondersitzung zu der geplanten Parade. Daran nahmen auch führende Vertreter von jüdischen, christlichen und moslemischen Organisationen teil. Nissim Se´ev von der ultra-orthodoxen Schas sagte: „Die Homo-Parade in Jerusalem ist eine Parade von Schweinen auf dem Tempelberg. Es ist eine abscheuliche Parade des Schmutzes.“ Er fragte die ebenfalls anwesenden Organisatoren: „Wollt ihr Jerusalem in Brand stecken? Wollt ihr uns eure sexuellen Tendenzen aufzwingen?“ Zwei Abgeordnete, welche die Parade befürworten, kritisierten die Äußerungen als „Aufhetzung“.

Unterstützung von Moslems

Doch die jüdischen Parlamentarier bekamen Unterstützung von ihren moslemischen Kollegen. „Wir sind diesem Problem in der arabischen Gesellschaft bisher nicht begegnet“, bemerkte Ibrahim Zarzur (Ra´am-Ta´al). „Dies ist ein falsches Phänomen, das nicht bevollmächtigt werden sollte, indem diese provokative Parade genehmigt wird.“ Der arabische Abgeordnete Chaleb Mgadalah von der Arbeitspartei rief die Organisatoren auf, ihre Pläne angesichts der Proteste aus den drei monotheistischen Religionen zu überdenken.

Ja´akov Margi (Schas) wandte zudem ein: „Noch ist nicht entschieden, ob Homosexualität eine Krankheit oder eine Perversion ist. ‚Stolz‘ ist ein verabscheuungswürdiges Attribut, das ausgerottet werden sollte.“

Ein Vertreter der Vereinigung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transsexuellen protestierte laut der Tageszeitung „Ha´aretz“: „Jerusalem gehört nicht nur euch. Wir sind nicht hierher gekommen, um auf den Straßen Sex zu haben.“

Nach den Plänen der Veranstalter soll die Parade am 11. August beginnen und sechs Tage dauern.

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