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Holocaust-Experte Gutman gestorben

JERUSALEM (inn) – Der Historiker Israel Gutman ist am Dienstag im Alter von 90 Jahren in Jerusalem gestorben. Dies teilte die Gedenkstätte Yad Vashem mit. Gutman überlebte das Warschauer Ghetto sowie drei Konzentrationslager und galt als einer der führenden Experten in der Holocaustforschung.
Israel Gutman, 1923-2013

Der Direktor von Yad Vashem, Avner Schalev, würdigte den Verstorbenen mit den Worten: „International anerkannt als erstrangiger Geschichtsforscher hat Professor Gutman als Zeuge, Lehrer und Historiker in einzigartiger Weise dazu beigetragen, dass die Gräuel der Schoah einem weiteren Publikum gegenwärtig sind.“
Israel Gutman wurde 1923 in Warschau geboren. Während des Dritten Reiches kamen seine Eltern sowie seine ältere Schwester ums Leben. Er selbst war am Aufstand im Warschauer Ghetto beteiligt. Später kam er in das Konzentrationslager Majdanek in der Nähe von Lublin; von dort aus dann nach Auschwitz. Kurz vor der Befreiung durch die Rote Armee schickten die Nazis Gutman auf einen Todesmarsch nach Mauthausen. Der junge Mann überlebte und wanderte 1946 ins damalige Mandatsgebiet Palästina aus. 1961 sagte er als Zeuge im Eichmann-Prozess aus.

Akademische Karriere

Israel Gutman promovierte über den Widerstand und Aufstand im Warschauer Ghetto. Er wurde Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem und einer der führenden internationalen Erforscher des Holocausts. Das „Internationale Institut für Holocaust-Forschung“ in Yad Vashem wurde von ihm 1993 mit gegründet und drei Jahre lang geleitet. Auch in anderen Bereichen des Zentrums für Holocaustforschung übernahm der Historiker viele leitenden Aufgaben. Als sein Hauptwerk gilt die vierbändige „Enzyklopädie des Holocausts“.

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