Hohe Selbstmordrate bei russischen und äthiopischen Einwanderern

JERUSALEM (inn) - Die Selbstmordrate unter Neueinwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion und aus Äthiopien in Israel ist besonders hoch: Fast ein Drittel der Suizide in den Jahren 2004 bis 2006 wurden von Immigranten aus diesen Ländern begangen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des israelischen Gesundheitsministeriums hervor.

In den Jahren 1996 bis 2003 stammte von den Israelis, die sich das Leben genommen hatten, rund ein Viertel aus diesen Staaten. Das meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Laut dem Bericht sind männliche Neueinwanderer aus den Ländern der früheren Sowjetunion knapp zweimal mehr selbstmordgefährdet, als im Land geborene Israelis. Bei den Frauen aus diesen Staaten war die Rate um 1,3 mal höher als bei den Nicht-Immigrantinnen. Bei den nach Israel eingewanderten äthiopischen Männern war die Rate 2,4 und bei den Frauen 2,2 mal höher als bei den im Land geborenen Männern und Frauen.

Insgesamt gab es im Jahr 2006 365 Fälle von Suizid. Damit ist diese Zahl trotz der wachsenden Bevölkerung in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Von den Selbstmordfällen 2006 wurden 111 von „Olim“ begangen, wie die Neueinwanderer in Israel genannt werden. 73 Prozent von ihnen stammten aus der früheren Sowjetunion, 23 Prozent aus Äthiopien und der Rest aus anderen Ländern.

Die höchste Selbstmordrate gibt es laut dem Bericht jedoch bei den israelischen Soldaten. Diese war 2006 mehr als doppelt so hoch wie die Durchschnittsrate bei der Bevölkerung. Demnach nahmen sich von 100.000 Israelis zwischen 18 und 21 Jahren im Durchschnitt 7,2 das Leben. Bei den Soldaten lag diese Zahl bei 15,3.

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