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Hochrangige PA-Vertreter in Terror involviert

RAMALLA (inn) – Hochrangige Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) haben offenbar eine Terrorzelle in der Gegend von Nablus (Sichem) in Samaria finanziell unterstützt. Zudem habe sie Kontakte zur radikal-islamischen Hisbolla („Partei Allahs“), sagten zwei hochrangige Aktivisten der Tansim-Milizen bei einem Verhör durch israelische Sicherheitskräfte.

Wie am Montag bekannt gegeben wurde, waren die beiden Palästinenser am 12. Februar festgenommen worden. Bei ihnen handelt es sich um den 38-jährigen Ra´ad Mansur und seinen Sohn Dija´a – eines der zwölf Kinder von drei Frauen. Der Vater war bisher als Offizier bei der palästinensischen Polizei tätig, berichtet die Zeitung „Jediot Aharonot“.

Nach eigener Aussage übernahm Ra´ad Mansur im Frühjahr 2002 die Führung der Terrorgruppe „Schwarze Arme“. Sie gehört zu den Tansim-Milizen, einer Untergruppe von PLO-Chef Jasser Arafats Fatah-Partei. Kurz darauf traf er sich mit dem damaligen palästinensischen Minister für politische Angelegenheiten, Abed al-Fatah Hamail. Dieser habe ihn angewiesen, die „Schwarzen Arme“ in zwei Untergruppen einzuteilen: eine für die Dörfer und eine für das Flüchtlingslager Balata bei Nablus. Hamail habe jedem neuen Mitglied der Zelle einmalig 5.000 Dollar gezahlt. Pro Monat soll jeder Aktivist zudem etwa 3.000 Dollar von dem Minister erhalten haben. Mansur selbst habe bis zu seiner Festnahme monatlich 7.500 Dollar von dem Politiker bekommen.

Mit dem Geld kaufte Mansur Schnellfeuergewehre vom Typ AK-47 (Kalaschnikow), um Attentate auf Militärjeeps in der Gegend von Nablus zu verüben. Seit ihrer Gründung hat die Gruppe viele Anschläge ausgeführt, darunter ein Schussattentat nahe der jüdischen Ortschaft Har Bracha und ein Anschlag auf ein Einkaufszentrum in Kfar Saba, bei dem zwei israelische Zivilisten getötet worden waren.

Im Januar hat Hussam Schahin den Ministerposten von Hamail übernommen. Dieser ist seitdem Mitglied des Palästinensischen Legislativrats (PLC). Die Ermittler vermuten, dass auch Schahin in den Terror der „Schwarzen Arme“ involviert ist. Nach Angaben von Ra´ad Mansur hat zudem der hochrangige Fatah-Vertreter Hussein Al-Scheich die Zelle jeden Monat mit umgerechnet etwa 550 Euro unterstützt.

Dija´a Mansur sagte aus, er habe sich mit einem Hisbolla-Aktivisten in Verbindung gesetzt. Dieser habe seinem Vater finanzielle Unterstützung angeboten. Nach eigenen Angaben wollte Dija´a Mansur seine Verlobte Sina´a Alaswad zu einem Selbstmordanschlag losschicken. Diese habe sich jedoch geweigert. Der Hisbolla-Aktivist habe versprochen, für das Attentat einen Sprengstoffgürtel zu organisieren.

Nach Ansicht der Sicherheitskräfte waren die „Schwarzen Arme“ von Ra´ads Bruder, Madschad Mansur, gegründet worden. Zentrum ist die Ortschaft Kalil bei Nablus. Im April 2002 kam der Palästinenser bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee ums Leben.

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