Am Montag hatte sich in der südlibanesischen Ortschaft Tayr Filsi eine Explosion ereignet. Nach Angaben der Hisbollah und des libanesischen Militärs wurde dadurch eine Person verletzt. Andere Quellen im Libanon sprachen von mindestens fünf Toten – darunter seien ein ranghoher Hisbollah-Anhänger und sein Sohn. Israel deutete den Vorfall als Zeichen dafür, dass die Miliz weiter Waffen schmuggele und damit gegen die UN-Resolution 1701 verstoße. Diese Vorwürfe versuchte die Armee mit einem Video zu untermauern, das von einer Drohne aufgenommen wurde. Darin ist unter anderem zu sehen, wie mehrere Hisbollah-Mitglieder Waffen aus dem Gebäude entfernen und auf einen Transporter laden.
Nun publizierte die Hisbollah die „wahre Geschichte“ – ebenfalls in einem Film, der auf seinem Sender „Al-Manar“ und in anderen Kanälen ausgestrahlt wurde. Zwei Personen laden darin einen Gegenstand in einen Lastwagen, bei dem es sich offenbar um ein Garagentor aus Stahl handelt. Die Szene spielt sich vor dem Gebäude ab, in dem sich die Explosion angeblich ereignete. Dazu erklärt die Miliz, das Fahrzeug sei zum Abtransport von Schutt aus der Garage verwendet worden.
Unterdessen sagte ein libanesischer Abgeordneter, das Armee-Video beweise, dass Israel weiter in seinem Land spioniere. Dies sei ein Verstoß gegen die UN-Resolution. Der Politiker forderte den Libanon auf, eine Beschwerde bei den Vereinten Nationen einzulegen. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.