Die Zahl der ägyptischen Sicherheitspatrouillen entlang der Grenze zu Israel sei erhöht worden, auch die Polizei an den Grenzübergängen sei verstärkt worden, meldet die Tageszeitung „Ha´aretz“ am Mittwoch. Ägypten hatte in der vergangenen Woche die Verhaftung von 49 Hisbollah-Mitgliedern im Land bekannt gegeben. Allerdings seien noch mindestens 13 Männer flüchtig. Darunter seien zehn Libanesen und drei Sudanesen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt, um zu verhindern, dass die Kämpfer durch einen der zahlreichen Schmuggeltunnel in den Gazastreifen fliehen. Bei der Suche nach den Männern sei es bereits zu Schusswechseln zwischen Sicherheitskräften und Beduinen auf der Sinai-Halbinsel gekommen.
Anschläge gegen Israelis geplant
Unterdessen wurde bekannt, dass die Hisbollah-Zelle offenbar Anschläge auf ägyptischem Boden gegen Israelis plante. Wie die Tageszeitung „Al-Ahram“ am Dienstag unter Berufung auf die Verhör-Protokolle berichtete, sollten zeitgleich im Sinai in den Badeorten Dahab, Nuweiba und Taba Anschläge gegen israelische Urlauber ausgeführt werden. Die Hisbollah-Kämpfer hätten zudem Informationen über israelische Touristen im ägyptischen Badeort Hurghada gesammelt. In dem Ort hätten sie zu diesem Zweck ein Geschäft angemietet, in dem sie Schreibwaren verkauften. Auch in Port Said am Mittelmeer hätte die Zelle zwei Geschäftsräume angemietet. Von dort aus hätten die Mitglieder den Schiffsverkehr auf dem Suez-Kanal beobachtet. Ziel der Hisbollah sei es gewesen, die Stabilität in Ägypten zu untergraben und israelische Ziele anzugreifen, und nicht, wie zuerst angenommen, die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen, heißt es in dem Bericht weiter.
Ägypten: „Hisbollah wird hohen Preis zahlen“
Laut „Al-Ahram“ kündigte die ägyptische Regierung an, sie werde die Hisbollah von nun an „anders“ behandeln, als in der Vergangenheit. Die Gruppe werde einen „hohen Preis“ für die Terrorversuche auf ägyptischem Boden zahlen. Möglicherweise werde Hisbollah-Mitgliedern, auch Ministern der libanesischen Regierung, in Zukunft die Einreise nach Ägypten verweigert.
Während der Pessach-Feiertage halten sich Tausende Israelis auf der Sinai-Halbinsel auf. Sie ignorierten die Warnungen der Sicherheitsdienste vor möglichen Terroranschlägen und Entführungen.