Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, wurden bei dem Angriff sechs Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz sowie ein General der iranischen Revolutionsgarden, Mohammed Ali Allahdadi, getötet. Der Iraner habe die syrischen Truppen im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) unterstützt.
Wie der im Libanon ansässige Hisbollah-TV-Sender „Al-Manar“ meldet, sei unter den Toten auch Dschihad Mughnijeh, der Sohn des Militärchefs der Hisbollah, der 2008 in Damaskus durch eine Bombe in seinem Auto durch „Unbekannte“ getötet worden war. Imad Mughnijeh soll unter anderem der „Kopf“ hinter den verheerenden Selbstmordanschlägen auf die US-Botschaft und einen Stützpunkt von Friedenstruppen in Beirut 1983 sowie auf ein jüdisches Gemeindezentrum und die israelische Botschaft 1992 in Argentinien gewesen sein.
Laut „Times of Israel“ kündigten Vertreter der Hisbollah Vergeltung an. Die Gruppe werde zu gegebener Zeit zurückschlagen. Allerdings so, dass kein Krieg provoziert werde, zitiert die libanesische Tageszeitung „As-Safir“ ein hochrangiges Hisbollah-Mitglied.
Erst vor wenigen Tagen hatte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah behauptet, dass seine Organisation auf den Golanhöhen nicht aktiv sei, obgleich die Hisbollah in den syrischen Bürgerkrieg tief verwickelt ist. Der angebliche israelische Angriff und der Tod der Hisbollah-Offiziere widerspricht dieser Behauptung.
Traditionell verweigert das israelische Militär jeglichen Kommentar zu Angriffen auf syrischem Territorium, selbst wenn alles darauf hindeutet, dass es die Israelis waren, so auch 2007 bei dem Angriff auf ein syrisches Atomwerk in Deir el-Sur.
Solange Israel die Angriffe nicht offiziell eingesteht, kann oder muss Syrien nicht reagieren und gegen Israel eine neue Kriegsfront eröffnen. Das ist eine seit Jahren geübte „Spielregel“ im Nahostkonflikt.