„Wir wollen, dass unsere Studenten, egal ob sie Hisbollah-Mitglieder, Unterstützer oder Rivalen sind, das Land sehen, das Israel über 22 Jahre besetzt hatte“, erklärte Hisbollah-Mitglied Mohammad Taleb laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Laut dem Bericht war dies für viele der muslimischen und christlichen Studenten der erste Besuch im Südlibanon.
„Wir wollen, dass junge Leute die Erfolge des Widerstands kennen lernen und wir wollen ihnen zeigen, wie falsch die israelische Besatzung ist. Dieses Land wurde durch Tausende Widerstandskämpfer befreit, die jeden Tag dafür kämpften, um dieses Land ihrem Volk zurückzugeben“, so Taleb weiter. Er betonte, dass seine Organisation ihre Waffen immer behalten werde, dies würde ihr helfen, falls Israel den Libanon angreifen sollte.
Zur Tour gehörte außerdem eine Vorführung verschiedener Waffen. Aktivisten zeigten den jungen Leuten unter anderem, wie Raketen abgefeuert werden. „Diese jungen Menschen geben uns Stärke“, sagte einer der Kämpfer nach der Demonstration.
Die Studenten besuchten auch die Gegend um die Burg Beaufort. Nahe des Dorfes Marun al-Ras hissten sie die Hisbollah-Flagge. An der Stätte fand eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Libanonkrieges statt.
Eine Studentin aus Frankreich beschrieb die Tour als „surreal“. „Es ist wie Disneyland. Ich habe nie erwartet, solche Dinge zu sehen“.
Für eine christliche Studentin aus dem Libanon war das Treffen mit den Hisbollah-Mitgliedern „wie ein Film“. „Ich respektiere diese jungen Männer, die mein Land befreit haben. Ich sehe sie nicht als Terroristen, wie der Westen sie beschreibt“, sagte die junge Frau.
Die israelische Armee hatte sich im Mai 2000 aus dem Südlibanon zurückgezogen. Das Gebiet der Scheba Farmen war jedoch in israelischen Händen geblieben. Die Hisbollah („Partei Allahs“) versucht seitdem immer wieder mit militärischen Angriffen und Propaganda, die Israelis zur Aufgabe der Farmen zu zwingen.