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Hisbolla-Spione gefaßt

GHADSCHAR/AKKO (inn) – Zwei israelische Araber haben der südlibanesischen Hisbolla-Miliz militärisch relevante Informationen geliefert. Nachdem das Verwaltungsgericht im nordisraelischen Akko am Dienstag die Mediensperre aufgehoben hat, darf diese Information veröffentlicht werden. Bereits im Februar 2003 waren zwölf Verdächtige verhaftet worden, darunter Einwohner der nordisraelischen Stadt Kirjat Schmonah und des Dorfes Ghadschar an der libanesischen Grenze.

Die Brüder Mohammed, 22, und Ahmed Schimali, 24, aus dem Alawitendorf Ghadschar an der libanesischen Grenze werden von israelischen Sicherheitskräften verdächtigt, der schi’itischen Hisbolla Karten und anderes nachrichtendienstliches Material im Austausch für Drogen geliefert zu haben. Einer der beiden Brüder, die am 9. Dezember gefaßt wurden, hat zugegeben, durch Vermittlung eines libanesischen Drogenhändlers, der unter dem Namen „Abu Hassan“ bekannt ist, im libanesischen Kila, nördlich von Metulla, Hisbollavertreter getroffen zu haben.

Der 30jährige Mohammed Raschrasch wurde ebenfalls verhaftet, nachdem er angegeben hatte, Drogen, Geld und Juwelen für die Schimali-Brüder transportiert zu haben. In der Anklageschrift ist von vier Tonnen Drogen die Rede, die im Rahmen des Deals mit der Hisbolla nach Israel geschmuggelt worden sein sollen.

Im Juli 2002 war bereits der 28jährige Ibrahim Hajeb aus Nazareth verhaftet worden, der auch Wehrdienst in der israelischen Armee geleistet hatte. Er soll mit Unterstützung durch seinen Onkel Chaled Hajeb, einem Spurenleser in der israelischen Armee, Hisbollavertretern Computersoftware, Landkarten und anderes Geheimmaterial im Austausch für 50 Kilogramm Haschisch, drei Granaten und zwei Pistolen gegeben haben. Unter den im Februar 2003 Verhafteten sind israelische Soldaten, die an der Straßensperre in Ghadschar stationiert waren und für Drogen Fahrzeuge unkontrolliert passieren ließen.

Seit dem Rückzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon im Mai 2000 ist Ghadschar de facto geteilt. Ein Teil des Dorfes liegt in Israel, der andere im Libanon. Die Einwohner Ghadschars sind Alawiten, Mitglieder einer islamischen Sekte, zu der auch die in Syrien herrschende Familie der Assads gehört. Nachdem Israel 1967 den Golan erobert hatte, kamen sie unter israelische Herrschaft. 1980 annektierte Israel die Golanhöhen. Die arabischen Einwohner des Golan bekamen dadurch die israelische Staatsbürgerschaft.

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