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Hisbolla-Oberhaupt: „Entführte Soldaten sollten nicht getötet werden“

BEIRUT (inn) – Der Anführer der radikal-islamischen Hisbolla, Scheich Hassan Nasrallah, hat sich am Donnerstag zur Entführung der drei ermordeten israelischen Soldaten geäußert, deren Leichen im Rahmen eines Gefangenenaustauschs im Januar an Israel übergeben wurden. Demnach sei die Tötung der Israelis nicht geplant gewesen.

Wie Nasrallah gegenüber dem arabischen Fernsehsender „Al-Dschasira“ mitteilte, sei bei der Entführung Anfang Oktober 2000 „ein Fehler gemacht worden“. Hisbolla-Kämpfer hätten an der israelisch-libanesischen Grenze Sprengsätze gelegt. Einer davon war unter dem Fahrzeug explodiert, in dem die Soldaten unterwegs waren. „Wir sind davon ausgegangen, dass die israelischen Fahrzeuge gepanzert sind“, so Nasrallah. Für ein gewöhnliches Fahrzeug, wie das von den Soldaten, sei der Sprengsatz zu stark gewesen. Die Israelis seien dabei ums Leben gekommen. Die Hisbolla habe ursprünglich lebende Soldaten entführen wollen.

Die Entführung des israelischen Geschäftsmannes Elhanan Tannenbaum im Oktober 2000 sei hingegen „sachte und sauber“ abgelaufen, sagte Nasrallah weiter. Er habe den Israeli jedoch nicht persönlich getroffen.

Nasrallah hatte an einer TV-Show über den seit 1986 vermissten israelischen Navigator Ron Arad teilgenommen. In der Sendung wurde ein Clip ausgestrahlt, auf dem laut „Al-Dschasira“ angeblich Arad zu sehen ist. Von israelischer Seite wurde diese Behauptung jedoch zurückgewiesen – der Mann auf dem Video sei nicht Arad, hieß es.

Im Januar hatte die Hisbolla nach deutscher Vermittlung Tannenbaum und die Leichen der drei getöteten Soldaten an Israel übergeben. Im Gegenzug hatte Israel mehr als 400 arabische Häftlinge entlassen.

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