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Hinter Israel stehen, aber nicht für Israel sprechen

WASHINGTON / JERUSALEM (inn) – Die meisten Juden in den USA stellen sich zwar hinter Israel, aber sie ergreifen in Diskussionen nicht gerne Partei für das Land. Dies ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, welche die amerikanische Gruppe „The Israel Project“ am Donnerstag in Washington veröffentlichte.

Von den 800 befragten amerikanischen Juden sagten 82 Prozent, sie unterstützten Israel. Allerdings zeigte sich, dass sich dies schwer in ein aktives Eintreten für Israel umsetzen lässt. Nur 29 Prozent sprachen regelmäßig über Israel, 61 Prozent sogar niemals.

Der Demograph Frank Luntz führte die Studie im Auftrag der pro-israelischen Interessengruppe „The Israel Project“ durch. Jeder fünfte amerikanische Jude unterstützte Israel nicht, wenn es um Fragen zum israelisch-palästinensischen Konflikt geht, so Luntz. „Jeden Tag sterben in diesem Konflikt Menschen, und ich wäre froh, wenn sich 90 Prozent hinter Israel stellten.“

Die Unterstützung Israels war umso größer, je älter die Befragten waren. Sie war auch stärker unter eher konservativen Juden und bei solchen, die in jüdische Schulen gegangen waren und bereits in Israel waren.

Die meisten Uni-Absolventen und Akademiker in den USA sind „falsch über den arabisch-israelischen Konflikt informiert und haben ein negatives Bild von Juden“, ergab eine andere Studie des „Israel Project“. Frank Luntz erklärte: wenn Kinder von Israel hören, so lange sie jünger als 10 Jahre sind, ist ihr Bild meistens eher positiv geprägt. Erfahren sie hingegen erst in der Schule oder an der Highschool etwas über Israel, ist ihr Bild eher negativ geprägt.

Das liege laut Luntz offenbar daran, dass die Jüngeren hauptsächlich etwas über Israels Geschichte und Religion lernen, später jedoch mit der Politik und dem arabisch-israelischen Konflikt konfrontiert werden. Außerdem erhalten die Jüngeren ihre Informationen über Israel aus den Medien und dem Internet, die ältere Generation stützt ihr Bild hingegen auf die Berichte von Eltern und Lehrern, ergab die Studie. Jennifer Laszlo-Mizrahi, Präsidentin und Gründerin von „The Israel Project“, betonte, wie wichtig es daher sei, dass jüdische Eltern mit ihren Kindern über Israel sprechen.

90 Prozent der amerikanischen Immigranten „sehr zufrieden“

Eine andere Studie, die das „Dahaf“-Institut diese Woche veröffentlichte, zeigte, dass mehr als 90 Prozent der amerikanischen Juden „sehr zufrieden“ oder „einigermaßen zufrieden“ sind, seit sie nach Israel zogen.

Die „Jewish Agency“ ließ 1.464 Personen befragen, die vor drei bis 16 Monaten aus den USA nach Israel immigriert waren. Von ihnen waren jedoch 27 Prozent bislang ohne Arbeitsstelle.

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