GAZA / NEW YORK (inn) – Die „Humanitäre Gaza-Stiftung“ hat von den Vereinten Nationen eine öffentliche Verurteilung eines tödlichen Angriffes der Hamas auf ihre Mitarbeiter gefordert. In einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte das Hilfswerk am Montag das Schweigen „angesichts der Tötung von GHF-Personal vor fast zwei Wochen“. „Ihre Ermordung war nicht nur eine Verletzung internationalen Rechts, sondern ein Affront gegen die Grundsätze, die zu verteidigen die UN vorgeben“, schrieb der Vorsitzende Johnny Moore. Laut der Stiftung wurden dabei am 11. Juni acht Mitarbeiter getötet.
Ferner monierte Moore, dass die Vereinten Nationen nicht mit der GHF zusammenarbeiteten: Die UN seien weder zu Partnern der Stiftung geworden, noch hätten sie „unsere operativen Erfolge“ anerkannt. Inmitten eines sich ausweitenden regionalen Konfliktes sei die Arbeit weitergegangen. Dabei habe eine „gewaltige Desinformationskampagne“ seit dem Beginn der Aktivität versucht, die GHF vom Verteilen der Lebensmittel abzuhalten. Doch die Kampagne habe nur die Bevölkerung von Gaza in noch größere Gefahr gebracht. Die einzige richtige Antwort auf Lebensmittelunsicherheit sei die Verteilung von Lebensmitteln.
Moore nannte Erfolge, die die Stiftung trotz der Widerstände erreicht habe: „Fast 40 Millionen Mahlzeiten sind im ersten Monat unserer Tätigkeit von unseren Zentren aus verteilt worden.“ Das Programm habe Nothilfe an Palästinenser ausgegeben, die sie dringend benötigten – obwohl es „unter schwerer Bedrohung“ arbeite.
Die von den USA und Israel unterstützte Stiftung hatte am 27. Mai ihre Arbeit aufgenommen. In mehreren Verteilzentren im Gazastreifen werden Hilfsgüter an die palästinensische Bevölkerung ausgegeben. Mehrmals gab es Berichte, nach denen israelische Soldaten tödliche Schüsse auf Zivilisten abgefeuert hätten. Die Armee widersprach der Darstellung.
UN: „410 Tote durch israelische Angriffe bei Verteilzentren“
Indes teilten die Vereinten Nationen mit, seit der Eröffnung der Verteilzentren seien mindestens 410 Palästinenser vom israelischen Militär getötet worden, als sie Hilfsgüter von den Verteilzentren holen wollten. Die Ausgabestellen „wurden häufig mit Verwirrung und Schießereien in Verbindung gebracht, wenn verzweifelte und hungrige Gaza-Bewohner dorthin eilten, um Vorräte zu holen“, hieß es in einem Bericht des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) in Genf.
OHCHR-Sprecher Thameen Al-Keetan sagte am Dienstag: „Israels militarisierter Mechanismus für humanitäre Hilfe steht im Widerspruch zu internationalen Standards zur Verteilung von Hilfe. Der Einsatz von Lebensmitteln für Zivilisten als Waffe, zusätzlich zur Einschränkung oder Verhinderung ihres Zuganges zu lebenserhaltenden Diensten, stellt ein Kriegsverbrechen dar.“
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Die Opfer bei den privaten Verteilzentren würden von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften entweder „bombardiert oder beschossen“, ergänzte der Sprecher. Sie hätten Zivilisten in Gefahr gebracht und zur „katastrophalen humanitären Lage in Gaza“ beigetragen. Mindestens 93 Palästinenser seien getötet worden, als sie versuchten, sich den wenigen verbliebenen Hilfskonvois der UN zu nähern.
Plünderungen seien an der Tagesordnung – als Folge von über 20 Monaten israelischer Bombardierung im Gazastreifen. Mindestens 3.000 Palästinenser seien bei Angriffen verletzt worden, ergänzte Al-Keetan. Das Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 als Auslöser des Krieges und die prekäre Lage der noch im Gazastreifen verbliebenenen Geiseln wurden nicht thematisiert. (eh)
9 Antworten
Die verlogenen Vereinten Nationen erheben schwere Vorwürfe nicht gegen die Hamas, sondern gegen die israelische Armee.
Nee, is klar, die Israelis unterstützen/initiieren den Aufbau von Verteilerzentren und schiessen dann auf die Leute, die da hin wollen. Aus Jux und Dollerei. Sind halt pervers (Sarkasmus off). Wo der UNO der Schuh drückt ist doch klar : wenn die UNRWA nicht mehr die Hoheit über die Lebensmittelverteilung hat, kann Hamas nicht mehr davon profitieren. Die Herrschaften haben immer wieder gerne Konvois geplündert und die Beute dann für teures Geld auf dem Markt verkauft. Wenn es wirklich um die Pals ginge, hätte die UNO längst ein Machtwort gesprochen, sie hat durchaus die Möglichkeit dazu. Aber dann hätte sie natürlich erst einmal den eigenen Saustall aufräumen müssen (ich bitte alle anständigen Schweinderl um Entschuldigung) Natürlich ist es nicht auszuschliessen, dass es im allgemeinen Chaos auch zu israelischen Schüssen kommt, es ist nämlich Krieg und die Jungs sind auch nicht so entspannt wie die Bürokraten in New York. Erst gestern sind wieder sieben blutjunge Soldaten in einem Hinterhalt gefallen (19, 20 und 21 Jahre alt). Hat Herr Gutterres nicht mitbekommen, war vermutlich gerade auf einem ausgiebigen Arbeitsessen mit gepflegten Weinen.
UNO kann nichts anderes als IL zu verurteilen.
UNRWA war am Massaker beteiligt.
Im Sudan verhungern Millionen. UNO, was macht ihr mit den Milliarden?
Die Kommissare der Vereinten Nationen für Menschenrechte sollten sich bei der Hamas beschweren, nicht bei der GHF, die sie nicht unterstützen, sondern anklagen.
Wir klagen auch an: die Hamas, die UNRWA, die Vereinten Nationen und die Palästinenser als Helfer von Terroristen.
„Die Zurückhaltung von Lebensmitteln für Geiseln, zusätzlich der Verhinderung zu lebenserhaltenden Maßnahmen durch das Rote Kreuz, stellt ein Kriegsverbrechen dar.“
Lazzarini denkt über Auflösung seiner Organisation nach, weil ihm das Geld ausgeht. Diese von den Pals geführte Institution wäre keine Alternative, nur eine Umleitung der UNRWA über die PA. Ich frage mich, will der uns verar…en?
Es gibt eine Institution, bitte unterstützen!
Und GEISELN FREILASSEN!!!
Von der IDF oder der Hamas? Für die UN ist es klar, die Hamas würde der eigenen Bevölkerung nie ein Haar krümmen. Wie tief will Guterres noch sinken?
Es ist wirklich sehr traurig, dass diese Welt so einseitig ist. Deutschland könnte hier helfen, wenn Deutschland sich FÜR die Israel-USA-Organisation einsetzt und die UNRWA NICHT mehr unterstützt,
Aber das tut Deutschland NICHT.
Wenn ich das Foto sehe, kann ich keine geordnete Verteilung erkennen. Berge von Müll und Chaos…
Den Behauptungen, dass IDF schießt und bombardiert, schenke ich keinen Glauben.
Das gleiche bla bla,bla wie zum Bericht „Überprüfung im Juli“. Und dann die emensen Toten. Eigentlich müsste Gaza leer sein,oder? Es ist einschläfernd. Können die sich nicht mal was anderes
einfallen lassen? Da hört keiner mehr wirklich hin. Und Israel braucht sich eigentlich gar nicht kümmern!!! Das was denen jeden Tag angetan wird. Egal ob Bomben oder Anklage. Wegen was überhaupt????? Wer hat angefangen? Wie wird die Hamas von der Welt beurteilt? Als politisches Regime? Es geht mir auf den Zünder langsam. Und dann die Kohle,die im „Nirwana“ verschwindet. Mir fehlt jedes Verständnis. Meine Oma musste nach dem Krieg zum „Steine kloppen“. Hat sie keiner gefragt,ob sie das will. Hat einen Zettel in die Hand bekommen wo es hingeht. Dafür hatte sie für sich und meinem Papa zu essen! Das nennt man „Wiederaufbau“! Und mein Papa war damals auch erst 5 Jahre. Und es ging. Also, jammern nur alleine hilft nicht.
Der Bericht von der „Humanitäre Gaza-Stiftung“ ist vor Ort erfasst.
Es ist bezeichnd, dass die UNO diese Hilfe nicht unterstützt und dafür aus der Ferne die Situation beurteilen will.
Nur die unfähige UNRWA könne richtige Hilfe leisten. Wie, das aussieht haben wir gesehen. Die HAMAS unterstützt mit Hilfsgütern, welche sie dann zu Wucherpreisen der Bevölkerung verkauften, was sie nicht selber verzehrten.