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Heftige Proteste bei Sharon-Besuch in Norwegen

OSLO (inn) – Der israelische Premierminister Ariel Sharon hat sich am Mittwoch mit dem norwegischen Premierminister Kjell Magne Bondevik in dessen Heimatstadt Molde an der Westküste des Landes getroffen. Trotz des Widerstandes einiger Parteien, insbesondere des linken Flügels, hatte Bondevik seinen israelischen Kollegen eingeladen.

Bei seiner Ankunft wurde der israelische Staatsmann von 40 pro-israelischen Demonstranten begrüßt. Der Besuch Sharons in Norwegen wurde allerdings von heftigen Protesten der Bevölkerung begleitet. Mehr als 1.500 Menschen demonstrierten in Molde und Oslo gegen den israelischen Regierungschef und bezeichneten ihn als „Kriegsverbrecher“.

Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen führte Bondevik Sharon durch seine Heimatstadt. Die beiden Politiker besichtigten zahlreiche Sehenswürdigkeiten und führten dabei diplomatische Gespräche. Der israelische Premier wurde von 30 Leibwächtern des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Beit bewacht. Während der gesamten Zeit des Treffens waren zudem zwei Hubschrauber im Einsatz.

„Ich glaube an Frieden. Ich habe mich dem Frieden verpflichtet“, sagte Sharon nach seinem ersten Treffen mit Bondevik vor Journalisten. Nach dem Aufenthalt in Molde reisten die beiden Staatschefs weiter in die Hauptstadt Oslo.

Zalman Shoval, ein Berater Sharons, bezeichnete den Besuch in Norwegen als sehr wichtig, da das Land von einer „anti-israelischen Stimmung“ geprägt sei. Nach Norwegen zu reisen, sei wie in die „anti-israelische Höhle des Löwen“ zu gehen, aber eine Einladung von dort zu bekommen zeige, daß das Eis zwischen Israel und Europa breche.

Bondevik sei einer der wenigen skandinavischen Premierminister, der dem israelisch-palästinensischen Konflikt „ausgewogen“ gegenüberstehe, zitiert die Tageszeitung „Jerusalem Post“ einen israelischen Diplomaten.

Sharon hatte sich zuvor in der britischen Hauptstadt London mit Premierminister Tony Blair und Außenminister Jack Straw getroffen. Auch bei diesem Besuch hätte Sharon gerne eine Stadtbesichtigung vorgenommen. Aus Sicherheitsgründen blieb ihm dies jedoch versagt.

Am Mittwochabend kehrte der Regierungschef nach Israel zurück.

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