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Handelsabkommen zwischen Israel und Ägypten

KAIRO (inn) – Israel und Ägypten haben mit Unterstützung der USA ein Handelsabkommen geschlossen – demnach können von Israel und Ägypten gemeinsam produzierte Produkte zollfrei auf dem amerikanischen Markt verkauft werden. Der Vertrag bringe mehr Einkommen auf beiden Seiten, schaffe mehr Arbeitsplätze und sei ein wichtiger Beitrag zum Frieden zwischen beiden Ländern, lobten die Unterzeichner.

Das Abkommen sieht die Schaffung so genannter „Qualifizierter Industriezonen“ (QIZ) in Ägypten vor. Dort sollen ägyptische und israelische Firmen gemeinsam Waren herstellen. Der israelische Anteil muss dabei mindestens 11,7 Prozent betragen. Die Produkte können dann zollfrei in die USA exportiert werden. Erste Zonen dieser Art sind für die Regionen Kairo, Alexandria und Port Said vorgesehen.

Ägyptens Handelsminister Rachid Mohamed Rachid sagte am Dienstag nach der Unterzeichnung vor Journalisten in Kairo: „Inmitten all der unerfreulichen Nachrichten aus dem Nahen Osten ist das heutige Ereignis ein positiver Schritt.“ Die Zeit sei gekommen, „in der wir hart arbeiten müssen, keine Anstrengung auslassen und keinen Stein unberührt lassen dürfen, um den Frieden in dieser Region voran zu bringen“.

Der israelische Minister für Arbeit, Industrie und Handel, Ehud Olmert, erklärte: „Dieses Abkommen zeigt, dass es nicht nur das Nachbarschaftsverhältnis betrifft, wenn es um Frieden geht, sondern auch die Wirtschaft ankurbelt und eine bessere Lebensqualität mit sich bringt.“

Der amerikanische Gesandte für Handel, Robert Zoellick, nannte den Vertrag, der noch vom US-Kongress angenommen werden muss, „das bedeutendste Abkommen seit 20 Jahren, das zwischen Israel und Ägypten geschlossen wurde“. Es sende eine starkes Signal an den gesamten Nahen Osten.

Es wird erwartet, dass das QIZ-Abkommen vor allem der ägyptischen Textil-Industrie zugute kommt und eine Konkurrenz zu ähnlichen Produkten aus Amerika aufbaut. In dieser Sparte sind in Ägypten etwa eine Million Menschen beschäftigt. Etwa die Hälfte aller Textil-Exporte des Landes gehen in die USA; das entsprach im vergangenen Jahr einem Anteil von 470 Millionen Dollar.

Der ägyptische Handelsverbund geht davon aus, dass der QIZ-Vertrag den US-Export innerhalb eines Jahres um rund eine Milliarde Dollar erhöhen wird. Israels stellvertretender Regierungschef Olmert erklärte: „Im Vergleich dazu lagen die Exporte Jordaniens in die USA im Jahr 2004 nur knapp unter eine Milliarde Dollar. Bevor unser Handelsabkommen mit ihnen Mitte der 90er Jahre geschlossen wurde, lagen sie bei einigen wenigen Millionen.“ Er fügte hinzu: „Dieses Abkommen ist ein gutes Geschäft für uns und für die Ägypter, und eine Verankerung für gute diplomatische Beziehungen“.

Der Chef der israelischen Firma „Delta Galil“, Dov Lautman, sagte: „Für jede Dollar-Million aus den ägyptischen Exporten erhalten israelische Firmen 117.000 Dollar.“ Olmert sagte voraus, dass israelische Exporte nach Ägypten etwa 125 Millionen Dollar in den kommenden Jahren erreichen würden. Seit dem Ausbruch der „zweiten Intifada“ lagen diese bei unter 25 Millionen pro Jahr.

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