RAMALLA (inn) – Die radikal-islamische Hamas ist bereit, sich dem palästinensischen Kabinett anzuschließen. Bedingung hierfür sei jedoch, dass die Organisation das Bildungs- und das Gesundheitsministerium besetzen dürfe. Das meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Dienstag, unter Berufung auf Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA).
Wie es in dem Bericht heißt, haben sich die Führer der Terrorgruppe, Mahmud al-Sahar und Ismail Hannia, in der vergangenen Woche mit dem palästinensischen Premierminister Ahmed Qrea in Gaza-Stadt getroffen. In den Gesprächen hätten sie sich dazu bereit erklärt, dem palästinensischen Kabinett und anderen Institutionen der PA beizutreten, unter anderem auch den Sicherheitsdiensten, wenn die Hamas die beiden Ministerien besetzen dürfe.
Qrea habe die Anfrage der Hamas begrüßt. Er habe jedoch keine Versprechen hinsichtlich der Ministerien gegeben.
Bislang hatte sich die Terrorgruppe geweigert, den Institutionen der PA beizutreten. Sie wollte damit vermeiden, dass solch ein Schritt so interpretiert werde, als akzeptiere die radikale Gruppe die Oslo-Abkommen.
Qrea ist am heutigen Mittwoch nach Ägypten gereist. In Kairo will er sich unter anderem mit dem Chef des ägyptischen Geheimdienstes, Omar Suleiman, treffen, um über den israelischen Rückzugsplan aus dem Gazastreifen zu sprechen. Zudem will er Regierungsvertreter über seine Gespräche mit der Hamas und anderen Palästinensergruppen informieren.