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Hamas will Angestellte mit ehemaligen Siedlungsgründstücken entlohnen

GAZA (inn) – Der im Gazastreifen regierenden Hamas geht das Geld aus. Die radikal-islamische Gruppe kann ihre Angestellten nicht oder nur teilweise bezahlen. Nun will sie diese mit dem Land entschädigen, auf dem sich einst israelische Siedlungen befanden.
Atzmona, eine der Siedlungen im Gazastreifen, die der damalige israelische Premier Ariel Scharon einseitig räumen ließ
Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ berichtet, beschäftigt die Hamas rund 50.000 Angestellte im öffentlichen Dienst. Allerdings klagt die Organisation über finanzielle Probleme. Für diese macht sie die von Israel und Ägypten verhängte Blockade verantwortlich. Auch die Zerstörung der Schmuggeltunnel durch Ägypten hat zu hohen Einbußen bei der Terrorgruppe geführt. Ihre Angestellten könne die Hamas seit Jahren nicht oder nur zum Teil bezahlen. Am Sonntag verkündete der Finanzminister im Gazastreifen, Siad al-Sasa, die Hamas werde ihre Angestellten nun mit Grundstücken entschädigen, auf denen sich bis 2005 israelische Siedlungen befanden. Nach dem einseitigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen blieb das Land weitestgehend ungenutzt. Das ehemals von Israel besiedelte Gebiet macht rund 15 Prozent des Gazastreifens aus. Laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ stieß die Ankündigung der Hamas auf Missfallen. Viele Bürger befürchteten Korruption und eine Verteilung der Grundstücke je nach Nähe der Begünstigten zur Hamas. Die Fatah-Partei sprach von einer gefährlichen, illegalen und unfairen Entscheidung auf politischer Ebene. Die rund 50.000 Mitarbeiter der Hamas wurden angestellt, nachdem die radikal-islamische Organisation 2007 die Macht im Gazastreifen übernommen hat. Sie ersetzten die etwa 70.000 Angestellten, die bis dahin für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) im Gazastreifen angestellt waren. Diese arbeiten derzeit zwar nicht mehr, erhalten aber dank internationaler Spenden, vor allem von der EU, weiterhin ihr Gehalt von der PA. Die Zahlung für die Hamas-Angestellten ist ein schwerwiegender Streitpunkt bei den Bemühungen um Einheit zwischen Fatah und Hamas. Al-Sasa kritisierte am Samstag die PA dafür, dass sie ihren Angestellten seit Jahren weiterhin Gehalt zahle, obwohl diese ihre Jobs verloren haben. Zahlungen beliefen sich auf schätzungsweise 80 bis 90 Millionen Dollar im Jahr. (dn)

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