"Ein bekanntes Sprichwort sagt, dass, wenn einer mehr als 40 Tage in einer Gemeinschaft lebt, er ein Teil von ihr wird. Es scheint, dass sich das im Gazastreifen bewahrheitet hat", so "Ar-Risala". Es sei Schalit unangenehm, während des Ramadan nach Essen zu fragen, obwohl ihm dieses Recht nicht verwehrt worden sei. Der Gefangene habe aufgrund der guten Behandlung durch seine Geiselnehmer jüdische Traditionen aufgegeben und stattdessen muslimische angenommen, heißt es weiter.
Laut "Ar-Risala" sei Schalit über die Sozial-Proteste in Israel informiert. Er sei der Ansicht, das Wohnungsproblem sei zu groß und die Regierung habe das Interesse an ihm verloren. Dies habe zu "Depression und Enttäuschung geführt". "Er hat die Hoffnung auf einen Gefangenenaustausch, der ihm die Freiheit sichern kann, verloren."
Gilad Schalit wurde am 25. Juni 2006 bei einem Überfall auf einen Armeestützpunkt in den Gazastreifen verschleppt. Das bislang letzte Lebenszeichen ist ein Video vom September 2009.