GAZA (inn) – Die radikal-islamische Hamas hat eine neue Führung gewählt. Wie aus palästinensischen Kreisen verlautete, wurde Mahmud al-Sahar zum Nachfolger des getöteten Hamas-Chefs Abdel Asis Rantisi gewählt.
Nach Rantisis Tod hatte der politische Führer der Terrorgruppe in Syrien, Chaled Maschal, die Hamas angewiesen, eine neue Führung zu wählen. Aus Furcht vor weiteren gezielten israelischen Angriffen sollten deren Namen jedoch nicht bekannt gegeben werden.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ am Montag unter Berufung auf palästinensische Quellen meldet, habe die Hamas jetzt eine „kollektive Führung“ gewählt, die aus drei Personen bestehe: Al-Sahar, seinem Stellvertreter Ismail Hanija und Said a-Siam. Die drei sollen sich abstimmen und Entscheidungen gemeinsam treffen. Al-Sahar sei jedoch der Ranghöchste von ihnen. Er sei vor allem für die Kontakte zur Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zuständig. Es heißt, dass er von der PA besser akzeptiert werde als sein Vorgänger Rantisi, der die Palästinenserführung oft und deutlich kritisiert hatte. A-Siam sei für die Verbindungen zu anderen Terrorgruppen verantwortlich.
Al-Sahar war unter den 415 Hamas-Mitgliedern, die 1992 unter der Regierung des damaligen israelischen Premierministers Jitzhak Rabin in den Libanon ausgewiesen worden waren. Der Chirurg hatte mehrere Jahre an der Islamischen Universität in Gaza doziert. Er gilt als einer der redegewandtesten Hamas-Führer.
