Die Zeitung berichtet von einem Interview, das der für sie tätige Journalist Mustafa al-Sawwaf mit Schalit führen durfte. Demnach habe Schalit dessen Fragen auf Hebräisch beantwortet, die Antworten seien dann ins Arabische übersetzt worden. Seiner Ansicht nach befinde sich der vor fast vier Jahren von Palästinensern entführte Israeli in guter Verfassung und wiege etwa 60 Kilogramm.
Auf die Frage, wie lange er sich nun schon in Gefangenschaft befinde, habe Schalit geantwortet: „Ich erreiche nun das Ende des vierten Jahres, seit ich in die Hände des Widerstandes geraten bin, nachdem sie mich aus meinem Panzer gezogen haben. Ich war verletzt, aber ich wurde behandelt und jetzt bin ich bei guter Gesundheit. Wie Sie sehen können.“ Er habe keine so gute Behandlung erwartet. In der Schule und bei der Armee habe er gelernt, dass die Araber Mörder und Kriminelle seien und es verdienten, zu sterben, wird Schalit laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ zitiert.
In den Jahren seiner Gefangenschaft habe er jedoch erfahren, dass dies nicht der Wahrheit entspreche. Dass die Araber „Menschen mit Gefühlen sind und dass sie das Leben lieben und zivile und menschliche Behandlung leisten – das Gegenteil von dem, was gesagt wurde“. Am Ende des Interviews habe Schalit sein Volk um Hilfe gerufen.
Erst am Schluss des Artikels schreibt Al-Sawwaf: „All das geschah in einem Traum, von dem ich aufgewacht bin, nachdem das Interview aufgenommen wurde.“
Die Hamas hatte erst Ende April einen Trickfilm im Internet veröffentlicht, mit dem Vater des Entführten als Hauptfigur. In dem Video gab sie Israels Regierung die Schuld an den bislang gescheiterten Verhandlungen um die Freilassung Schalits.