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Hamas richtet Kollaborateur hin

GAZA (inn) – Ein mutmaßlicher palästinensischer Kollaborateur ist am Samstag in Gaza-Stadt hingerichtet worden. Erstmals bekannte sich die radikal-islamische Hamas zu der Exekution.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, handelt es sich bei dem Ermordeten um den 18-jährigen Hassan Mussalam. Nach der Hinrichtung wurde seine Leiche im Sedschaja-Viertel abgeladen. Die Hamas veröffentlichte ein Flugblatt, in dem es die Verantwortung für den Mord übernahm.

Mussalam wird bezichtigt, in die gezielte Tötung von Hamas-Führer Scheich Ahmed Jassin durch Israel verwickelt gewesen zu sein. Zudem wird ihm vorgeworfen, bei dem gescheiterten gezielten Angriff auf einen weiteren hochrangigen Hamas-Vertreter, Mahmud a-Sahar, geholfen zu haben. „Da wir uns der Besatzung und den Siedlern gegenüber sehen, wissen wir, dass der Feind uns ohne die Hilfe von Kollaborateuren, die als ihre Augen und als eine Informationsquelle dienen, nicht schaden kann“, heißt es auf dem Flugblatt. „Diese sind an der Tötung von Kämpfern und Führern der Organisation beteiligt.“

Damit hat sich die Terrorgruppe erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 1987 offiziell zu einer Hinrichtung bekannt. Vor der so genannten „Al-Aksa-Intifada“ hatte lediglich ein geheimer Arm der Hamas namens „Madschd“ mutmaßliche Kollaborateure getötet. Durch die Bekanntmachung hat die Organisation offiziell eingestanden, dass es dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Beit gelungen ist, sie zu infiltrieren.

Hingegen hat Jasser Arafats Fatah-Bewegung bereits Hunderte Palästinenser hingerichtet, die der Zusammenarbeit mit Israel beschuldigt wurden. Zudem sind Dutzende deswegen in palästinensischen Gefängnissen inhaftiert.

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