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Hamas plante Attentat auf Scharons Sohn

RAMALLAH (inn) - Die Hamas wollte vor etwa acht Jahren einen Anschlag auf den Sohn des damaligen israelischen Premierministers, Omri Scharon, verüben. Dieser sei wegen "technischer und logistischer Probleme" nicht ausgeführt worden, teilte ein in Israel inhaftiertes Mitglied der radikal-islamischen Gruppierung am Wochenende mit.

Der Hamas-Führer in der Region von Ramallah, Muhammad Arman, verbüßt wegen Beteiligung an Terrorattentaten eine 36-fache lebenslange Gefängnisstrafe. Er gehörte zur so genannten „Silwan-Gang“, die nach dem Jerusalemer Stadtteil benannt war und im Jahr 2002 für mehrere verheerende Anschläge verantwortlich war: auf das Café „Moment“ in Jerusalem, auf den „Sheffield Club“ in Rischon LeZion und auf die „Frank Sinatra Cafeteria“ in der Hebräischen Universität. Nun gab der Palästinenser bekannt, dass seine Zelle auch geplant hatte, den Sohn von Ariel Scharon zu töten.

„Vom ersten Augenblick an wussten wir, dass wir den Kopf eines der ranghöchsten Zionisten bringen müssen“, sagte Arman laut einem Bericht der Tageszeitung „Ma´ariv“. „Und Omri Scharon ist verantwortlich für eine Reihe von Massakern gegen das palästinensische Volk.“ Der Sohn des Regierungschefs vertrat zu dieser Zeit den Likud in der Knesset – diesen Posten hat er mittlerweile wegen Korruptionsvorwürfen und einer kurzen Haftstrafe niedergelegt.

Plan: Selbstmordattentäter in Stammlokal

Nach Armans Angaben erzählte der Hamas-Führer Wa´el Kassam, dass Omri Scharon regelmäßig in einem bestimmten Lokal in Jerusalem einkehre. „Nachdem Wa´el darüber berichtet hatte, setzten wir uns zusammen, um einen Entwurf für die Liquidierung vorzubereiten. Es wurde beschlossen, dass Kassam und Wissam Abbasi anfangen sollten, das Lokal zu beobachten. Sie sollten mich sofort anrufen, wenn sie sahen, wie Omri das Lokal betrat und sie sich vergewissert hatten, dass er es wirklich war.“

Die Hamas-Anhänger erhielten eine Mobiltelefonnummer, die nur Arman bekannt war. Auch wählten sie einen erfundenen Namen, den sie Arman nennen wollten, wenn Scharon eingetroffen war. Von da an sollte Arman die Aktion unter Anpassung an die Gegebenheiten leiten: „Ich hatte einen Selbstmordattentäter parat, der jede Nacht in der Nähe dieses Lokals schlief. Er war schon bereit. Wir hatten ihn mit einem Sprengstoffgürtel und einem Gewehr ausgestattet.“ Arman sollte selbst den Attentäter zum Lokal bringen. „Sein Ziel war es, Scharon und alle, die mit ihm waren, zu liquidieren.“

Doch die Aktion wurde nicht umgesetzt. „Die Zelle stoppte den Einsatz im letzten Augenblick, wegen technischer und logistischer Probleme“, fügte Arman hinzu. Nähere Angaben zu den Gründen machte er hingegen nicht.

Der Name des Hamas-Führers ist im Zusammenhang mit den Verhandlungen um die Freilassung des entführten Soldaten Gilad Schalit genannt worden. Er findet sich auf einer Liste der Häftlinge, die Israel auf keinen Fall aus dem Gefängnis entlassen will.

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