Die Sechsmonatsfrist der nationalen Einheitsregierung sei ausgelaufen, erklärte der Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri am Sonntag vor Journalisten in Gaza-Stadt. Damit sei die Interimsphase beendet. Der Dialog müsse auf nationaler Ebene wieder aufgenommen werden, um über die Zukunft der Regierung zu diskutieren. Die Hamas „ist nicht an Hetze interessiert, sondern strebt danach, die nationale Einheit aufrecht zu erhalten“, zitiert ihn die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Abu Suhri widersprach dem Vorwurf der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), die Hamas kontrolliere den Gazastreifen: „Wenn die nationale Einheitsregierung keine Verantwortung für Gaza übernehmen will, heißt das nicht, dass die Regierung von dieser Verantwortung entbunden wäre.“
Auf der Pressekonferenz äußerte der Hamas-Vertreter Kritik an der PA wegen politisch motivierter Festnahmen. Allein im November seien 80 Palästinenser im Westjordanland wegen ihrer politischen Zugehörigkeit inhaftiert worden, 70 von ihnen befänden sich noch in PA-Gewahrsam. „Die Hamas verurteilt die eskalierenden Verstöße und verbrecherischen Taten der PA-Sicherheitsdienste gegen Unterstützer der Hamas und des palästinensischen Widerstandes.“ PA-Präsident Mahmud Abbas und Regierungschef Rami Hamdallah müssten diese Kampagne beenden.