BE´ER SHEVA (inn) – Die israelische Polizei und der Inlandsgeheimdienst Shin Beit haben vier Beduinen aus der Negev-Wüste und einen Hamas-Aktivisten aus der Nähe von Hebron verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, Anschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten geplant zu haben.
Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, hatten Sicherheitskräfte bereits am 8. Juli den 21jährigen Hamas-Aktivisten Yussuf Nakaira verhaftet. Die vier Beduinen waren am 11. August festgenommen worden.
Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, hatte Nakaira, eigenen Angaben zufolge, illegal in der Caféteria einer Schule in dem Beduinen-Dorf Kseifeh im Negev gearbeitet. Dort habe er die Beduinen getroffen und für die Hamas rekrutiert.
Die Polizei vermutet, daß die fünf Verdächtigen die Entführung und Ermordung israelischer Soldaten, Schußattacken auf Busse und das Deponieren von Bomben am Straßenrand geplant hatten. Zudem wollten sie offenbar einen ehemaligen israelischen Offizier entführen, der in Geschäftsbeziehungen mit Beduinen aus der Gegend steht.
Unter den verhafteten Beduinen sind die beiden Brüder Ali (22) und Sa´ad (27) Arait. Ersterer soll unter anderem mit der Planung der Entführung des Offiziers beschäftigt gewesen sein. Sa´ad Arait war früher als Spurenleser bei der israelischen Armee tätig gewesen. Er soll an der Herstellung von Sprengsätzen beteiligt gewesen sein und den anderen den Umgang mit Waffen beigebracht haben. Nach einem Test mit dem Lügendetektor wurde er vorerst entlassen. Die Polizei prüft jedoch noch, ob er strafrechtlich verfolgt werden soll. Möglicherweise habe er nichts von den Anschlagsplänen gewußt, teilten die Beamten mit.
Zudem wurde ein 17jähriger Beduine verhaftet, der angeblich Informationen über Busfahrpläne und Skizzen über Militäranlagen an das Hamas-Mitglied Nakaira weitergegeben haben soll.
Bei dem vierten Wüstenbewohner handelt es sich um Yussuf Ajaj. Er soll Nakaira Waffen verkauft haben. Allerdings nimmt die Polizei an, daß er über die Verwendung der Waffen für terroristische Zwecke keine Kenntnis hatte.
Der arabische Knessetabgeordnete Talab al-Sana (Vereinigte Arabische Liste) bezeichnete die verdächtigen Beduinen als „schwarze Schafe“.