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Hamas-Minister: „Wir können Israel niemals anerkennen“

GAZA (inn) - Hamas-Telekommunikationsminister Jussef Mansi hat jegliche Verhandlungen mit Israel abgelehnt. In einem Interview mit "Spiegel Online" stellte er zudem erneut klar, dass seine Organisation Israel niemals anerkennen könne.

„Wir verhandeln nicht mit den Israelis. Wir können nicht Leuten die Hand schütteln, die unsere Frauen und Kinder ermorden, die Rechte des palästinensischen Volkes ignorieren, weiterhin unser Territorium besetzen und Siedlungen bauen“, sagte Mansi in dem am Dienstag veröffentlichten Interview.

In dem Gespräch, welches er mit dem Journalisten in einem Raum der Hauptpost in Gaza führte, zeigte er sich überzeugt davon, dass Israel die einseitige Waffenruhe lediglich deshalb erklärt hat, weil es dem Druck der Weltöffentlichkeit nicht länger standhalten konnte. Mit dem Blutbad habe es zudem seine Ziele nicht erreicht.

Auf die Frage, ob der derzeitige Waffenstillstand nicht eine gute Ausgangssituation für ein weitreichendes Engagement sei, antwortete Mansi: „Vieles ist vorstellbar, und unsere Führung befasst sich mit allen nur denkbaren Modellen. Aber eins sollte klar sein: Wir können Israel niemals anerkennen.“

Oberste Priorität sei derzeit die Beschaffung von Wohnraum für rund 20.000 Familien, deren Häuser zerstört wurden. Die Arbeitsabsprachen mit den anderen Ministern verliefen relativ normal, teilte Mansi weiter mit. Er selbst stehe mit Premierminister Ismael Hanije in Verbindung. Die Hamas-Führung sei jedoch aus Sicherheitsgründen untergetaucht und treffe sich an ständig wechselnden Orten.

Der Minister hatte bei der israelischen Offensive gegen die Hamas seinen Sohn Amir verloren. Laut Mansi lehrte der 26-Jährige an einem technischen Institut und sei der Zivilverteidigung zugeteilt worden. Während der Kämpfe sei er von einem israelischen Hubschrauberschützen auf offener Straße erschossen worden.

Auf die Frage des Spiegel-Reporters, ob Amir nicht auch „Kommandeur der Hamas-Infanterie“ war, antwortete Mansi: „Er starb als Verteidiger seines Vaterlandes, wie viele seiner Kameraden auch. Solche Wunden heilen nie, aber sie spornen uns an, an unserem Ziel kompromisslos festzuhalten: Unsere besetzte Heimat um jeden Preis zu befreien.“

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