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Hamas lässt Jugendzentrum im Gazastreifen schließen

GAZA (inn) - Die Hamas hat im Gazastreifen am vergangenen Dienstag das von den Vereinten Nationen unterstützte Jugendzentrum "SHAREK" schließen lassen. Dutzende Jugendliche organisierten daraufhin am Sonntag eine Demonstration in Gaza, um gegen die Schließung zu protestieren. 13 der jungen Palästinenser ließ die Hamas-Polizei festnehmen.

Polizeisprecher Aiman al-Batnidschi sagte laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“, die Jugendlichen seien vorübergehend verhaftet worden, weil sie keine Genehmigung vom Innenministerium für die Demonstration gehabt hätten.

Eba´a Resek, eine der Teilnehmerinnen, erzählte gegenüber „Ma´an“, Polizisten hätten die Demonstrierenden auseinandergetrieben: „Sie haben geschrieen ‚wir werden euch schlagen und verhaften, wenn ihr nicht nach Hause geht'“. Die Palästinenserin betonte, dass die Demonstration von keiner politischen Partei unterstützt worden sei. Die jungen Leute haben lediglich ihre Solidarität mit dem Jugendzentrum zeigen wollen.

Vertretern der großen Jugendorganisation zufolge erfolgte die Schließung aus politischen Gründen. Sie sei der Versuch, gegen eine liberal ausgerichtete Einrichtung vorzugehen.

„SHAREK“ verurteilte die Schließung seiner Dependance im Gazastreifen als einen Angriff auf eine unabhängige Organisation. Mitgründer Sufian Mschascha sagte gegenüber der Internetseite „Palestine Monitor“, die Schließung sei eine Folge „unserer Agenda der Demokratie, unserer sozialen Entwicklung und unserer Entscheidung, Aktivitäten für beide Geschlechter durchzuführen“. Der Leiter der Einrichtung in Gaza, Muheib Scha´ath, sei bereits 15 Mal von der Hamas-Polizei einbestellt worden. Dabei seien ihm vor allem Fragen zu den gemeinsamen Aktionen von Jungen und Mädchen gestellt worden.

Auf der Internetseite von „SHAREK“ heißt es, am 30. November habe die Polizei das Hauptquartier der Organisation in Gaza schließen lassen. Die Mitarbeiter seien gezwungen worden, die Räume zu verlassen und den Polizisten die Schlüssel zu übergeben. Die Behörden hätten anschließend auch die Büros in Chan Junis und Rafah schließen lassen, die in Zusammenarbeit mit den dortigen Stadtverwaltungen betrieben worden waren.

Die Organisation, die zu den größten nichtpolitischen und unabhängigen Jugendeinrichtungen in den palästinensischen Autonomiegebieten zählt, fordert nun die Hamas dazu auf, die Schließung rückgängig zu machen. Zudem verlangt sie Freiheit für die Arbeit aller zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Einrichtung kündigte an, sie werde trotz der Aktionen der Hamas ihre Dienste für die Jugend im Gazastreifen fortsetzen und nicht aufgeben. Weiter heißt es: „Wir fordern alle unsere Partner und Freunde, regional und international, dazu auf, Druck auszuüben und Einfluss geltend zu machen, soweit sie können, damit diese Forderungen erfüllt werden.“

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