Laut einem Arzt vom Krankenhaus der Grenzstadt Rafah waren die vier Palästinenser in dem Tunnel erstickt.
„Das ist ein schreckliches Verbrechen, das von ägyptischen Sicherheitskräften gegen einfache palästinensische Arbeiter begangen wurde, die nur versuchten, sich ihr tägliches Brot zu verdienen“, sagte Hamas-Sprecher Fawsi Barhum laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ vor Journalisten. Er fügte hinzu: „Das war ein kaltblütiges Töten. Hamas und das ganze palästinensische Volk verurteilen dies stark.“
Die Hamas warte nun auf eine ägyptische Erklärung und auf eine Untersuchung der Umstände. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, so Barhum weiter.
Ägypten hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Laut dem Bericht haben ägyptische Sicherheitskräfte bereits öfters Gas in Schmuggeltunnel geleitet, um die Palästinenser daraus zu vertreiben. Es ist jedoch das erste Mal, dass Menschen daran starben.
Palästinenser erschossen
Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ zufolge kam es am Mittwoch zu einem weiteren tödlichen Zwischenfall, bei dem ein Palästinenser erschossen wurde.
Zahlreiche Palästinenser und internationale Aktivisten hatten sich nahe der militärischen Sperrzone an der Grenze zu Israel versammelt. Dem Grenzzaun dürfen sich die Bewohner höchstens auf 150 Metern und an einigen Stellen auf 300 Metern nähern. Die Demonstranten protestierten gegen den Sperrstreifen. Einige von ihnen warfen Steine und zündeten kleine Feuer an.
Die israelischen Soldaten hätten daraufhin das Feuer auf die Demonstranten eröffnet und den 21-jährigen Ahmad Salem Deeb getroffen. Dieser sei im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben.
Laut einer Armeesprecherin wurde eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Sie bestätigte, dass die Soldaten Warnschüsse abgefeuert hatten, um die Masse vom Grenzzaun fernzuhalten.