„Die Waffenruhe, die mit ägyptischer Unterstützung am 19. Juni erreicht wurde und am 19. Dezember ausläuft, ist beendet“, sagte der Hamas-Vertreter Ajman Taha laut der Zeitung „Ha´aretz“. „Denn der Feind hat sich nicht an ihre Auflagen gehalten.“ Israel und die Hamas hatten sich im Juni darauf geeinigt, dass die palästinensischen Angriffe ausgesetzt würden. Dafür sollten die Israelis ihre militärischen Operationen im Gazastreifen unterlassen und die Grenzübergänge öffnen.
Der Sprecher des israelischen Premierministers, Mark Regev, sagte, die Dutzenden Raketen des vergangenen Wochenendes seien „das Gegenteil von Ruhe“. Israel sei gewillt, die Feuerpause zu verlängern. Doch „jede abgeschossene Rakete ist eine direkte und schamlose Verletzung der Vereinbarung, die erreicht wurde“. Diese Angriffe könnten nicht geduldet werden.
Olmert und Barak für Zurückhaltung
Israels amtierender Regierungschef Ehud Olmert und Verteidigungsminister Ehud Barak sprachen am Donnerstag mit ranghohen Militärvertretern über die Lage. Sie vertreten ebenso wie Generalstabschef Gabi Aschkenasi die Ansicht, dass es am besten sei, erst einmal die weiteren Entwicklungen abzuwarten. Die Armee solle vorerst von offensiven Einsätzen absehen.
Am Freitagmorgen feuerten Palästinenser drei Kassam-Raketen auf Ziele in Israel ab. Insgesamt neun Raketen und sieben Granaten schlugen am Donnerstag auf israelischem Gebiet ein. Dabei wurde jedoch niemand verletzt. Die Angriffe gingen meist vom Islamischen Dschihad aus.
Zu Beginn der Waffenruhe war der palästinensische Beschuss deutlich zurückgegangen. Pro Monat wurden durchschnittlich fünf Geschosse abgefeuert. Dies änderte sich jedoch im November – in diesem Monat registrierten die israelischen Sicherheitskräfte 148 Raketen und 85 Granaten. Als Reaktion auf die Angriffe ordnete Barak mehrfach an, dass die Grenzübergänge wieder geschlossen werden sollten.