Der abgesetzte Premier Ismail Hanije zählte die Errungenschaften der Hamas und des „Widerstandes“ auf. Dazu gehörten auch der israelische Abzug aus dem Südlibanon im Mai 2000 und der einseitige Rückzug aus dem Gazastreifen im Sommer 2005. Sie seien eine Folge der Angriffe durch die Widerstandsbrigaden gewesen, so Hanije laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. An der Massenkundgebung nahmen auch Vertreter des Islamischen Dschihad, der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) und der „Volkswiderstandskomitees“ teil.
Hanije sagte auch, wer erkläre, dass er Israel nie anerkennen werde, verdiene „die Liebe des Volkes“. Als Antwort skandierte die Menge: „Wir werden Israel niemals anerkennen.“ Der Premier der Hamas-Regierung in Gaza meinte: „Diese Menge zeigt, dass sie auf Allah vertraut und an nationalen Grundsätzen festhält, indem sie ’nein‘ sagt zur Anerkennung Israels. Diejenigen, die mit Ehrlichkeit und Anstand politisch tätig sind, steigern ihre Beliebtheit – und das ist die Hamas.“
„Abbas hat kein Mandat für Verhandlungen“
Bei der Feier wurde auch eine Videobotschaft von Chaled Mascha´al, dem Leiter des Hamas-Büros in Damaskus, ausgestrahlt. Er versicherte den Anhängern der Terrorgruppe: „Unsere Leute können einen dritten und vierten Aufstand starten, bis die Morgendämmerung der Siege kommt.“ Der Vorsitzende der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, habe kein Mandat, mit Israel zu verhandeln. Entgegen dessen Beteuerungen sei die Hamas in den sechs Monaten seit ihrer Machtübernahme im Gazastreifen nicht schwächer geworden.
Der Hamas-Abgeordnete Muschir al-Masri warnte Israel vor einem möglichen Einmarsch in den Gazastreifen. Die Hamas „hat bereits begonnen, die Gräber für die Juden zu schaufeln“.
Ein weiterer Hamas-Vertreter, Usama al-Masini, ging auf den vor anderthalb Jahren entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit ein. Dieser werde erst freikommen, wenn alle palästinensischen Häftlinge aus den Gefängnissen in Israel entlassen würden.
Weitere Kundgebungen fanden seit dem Morgen in verschiedenen Teilen des Gazastreifens statt.