GAZA (inn) – Israel wird letztendlich den Forderungen der Hamas nachgeben und für den entführten Soldaten Gilad Schalit Häftlinge freilassen. Diese Vermutung äußerte der ranghohe Hamas-Vertreter Osama al-Masini laut dem Internetdienst „Arutz Scheva“.
Dass ein Gefangenaustausch oder eine Feuerpause in Sichtweite sei, verneinte Al-Masini. Er kritisierte Palästinenserchef Mahmud Abbas (Fatah) für dessen optimistische Aussagen. Dieser hatte die Hoffnung geäußert, dass der Soldat bald freikommen könne. „Abu Masen bringt sich selbst in Verlegenheit“, spottete der Hamas-Vertreter.
Es könne derzeit nicht zu einer Vereinbarung mit Israel kommen, fügte Al-Masini hinzu. Und wenn dies doch geschehen sollte, würden die palästinensischen Gruppierungen den Soldaten nur freilassen, wenn ihre Bedingungen angenommen würden. Die bisherigen Vorschläge aus Ägypten und Europa seien nicht ausreichend. Sie sähen vor, dass zuerst der Israeli befreit werde. Dann solle es Diskussionen über eine mögliche Freilassung von Häftlingen geben.
Die Hamas fordert hingegen, dass Gefangene mit langen Haftstrafen, Frauen und Minderjährige im Austausch gegen den Soldaten freikommen. „Der Feind hat keine Wahl, als die Bedingungen des Widerstands anzunehmen“, so Al-Masini. „Denn wie immer zeigt er am Anfang Hartnäckigkeit und wird am Ende nachgeben.“
Der Hamas-Vertreter lehnte auch Abbas‘ Unterscheidung zwischen den aktuellen Vorgängen im Libanon und im Gazastreifen ab. Dies berichtet „Arutz Scheva“ am Freitag.