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„Hamas hat es auf Journalisten abgesehen“

BRÜSSEL (inn) - Die Internationale Journalisten-Föderation (IFJ) hat die Hamas kritisiert, weil diese das Büro des Palästinensischen Journalistenverbandes in Gaza geschlossen hatte. Diese "unentschuldbare Einmischung in die Angelegenheiten von Journalisten" müsse umgehend korrigiert werden.

„Die Aktion der Hamas-Regierung ist ein Verstoß gegen die Rechte der Journalisten und ein Schlag ins Gesicht von Palästinensern, die unter furchtbaren Bedingungen mutig für ihre Rechte und die Unabhängigkeit des Journalismus kämpfen“, wird IFJ-Präsident Jim Boumelha auf der Webseite der Föderation zitiert. „Wir schließen uns unserem Partner, dem Palästinensischen Journalistenverband, in seinem starken Protest an und unterstützen seine Forderung nach einer Untersuchung dieser Aktion.“ Boumelha hatte im vergangenen Monat mit einer IFJ-Delegation die Autonomiegebiete besucht.

„Es ist unmöglich, nicht zu folgern, dass die Hamas-Behörden es auf Journalisten abgesehen haben, die Solidarität und Einheit innerhalb der palästinensischen Gemeinschaft fördern wollen“, sagte der Präsident. „Es ist ein weiteres Beispiel für die Intoleranz der Hamas im Gazastreifen, der andere Aktionen zur Einschränkung der Pressefreiheit erlebt hat, darunter die Schließung mehrerer Medien und die Festnahme Dutzender Journalisten.“

Boumelha forderte, dass das Büro unverzüglich wieder geöffnet werde. „In dieser Zeit der verstärkten Spannungen sollte es mehr Schutz für Journalisten und ein Ende aller Formen der Hetze geben.“

Die Hamas-Sicherheitskräfte hatten das Büro in Gaza am Dienstag ohne Angabe von Gründen geschlossen. Nach Angaben von Tahsin al-Astal aus dem Generalsekretariat des palästinensischen Verbandes trugen die Männer Zivilkleidung. Die Journalisten seien mündlich über die Entscheidung des zuständigen Ministeriums informiert worden. Sie hätten keine entsprechende schriftliche Erklärung erhalten.

Der Journalistenverband ist die größte Presseorganisation in den palästinensischen Autonomiegebieten. Der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ zufolge wurden in den vergangenen Monaten immer wieder Vorwürfe laut, die Vereinigung sei der Fatah-Partei wohlgesonnen.

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