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Hamas: Gilad Schalit lebt

DAMASKUS (inn) - Der Anführer der Terror-Gruppe Hamas, Chaled Mascha´al, hat am Sonntag erklärt, der entführte israelische Soldat Gilad Schalit sei noch am Leben. Daraufhin forderte der stellverstretende Regierungschef in Jerusalem, Eli Jischai, die israelische Regierung auf, Verhandlungen mit der Terror-Gruppe über eine mögliche Freilassung einzuleiten.

Aus Damaskus sagte Mascha´al gegenüber dem britischen Nachrichtensender „Sky News“: „Gilad lebt noch, und wir behandeln ihn gut, während die Israelis unsere Gefangenen schlecht behandeln, das weiß jeder.“ Er fügte hinzu: „Schalit kämpfte gegen uns, während die Mehrheit der palästinensischen Gefangenen (in Israel) Zivilisten aus dem palästinensischen Parlament sind. Es sind Zivilisten und politische Führer, keine militärischen Führer.“

Schalit war am 25. Juni 2006 von der Hamas entführt worden. Im April vergangenen Jahres hatte die Gruppe Israel eine Liste mit den Namen von 450 Häftlingen überreicht, die im Austausch zu Schalit freigelassen werden sollen.

„Hamas hat nie einen Kindergarten bombardiert“

Befragt nach dem anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen auf israelische Ortschaften antwortete Mascha´al, diese Raketen seien eine „gewöhnliche Antwort auf die israelische Besatzung, ihre Apache Hubschrauber und F16-Jets“. Dass Raketen bereits Kindergärten und Schulen getroffen haben, bestritt der Hamasführer: „Wir haben keinen Kindergarten angegriffen. Wir haben primitive Waffen. Ich bitte die internationale Gemeinschaft und die Amerikaner, uns bessere Waffen zu geben, dann können wir genauer schießen.“

Er betonte, dass der „Widerstand“ der einzige Weg gegen Israels „Besatzung“ sei. „Alle Menschen in der Welt haben Freiheit erlangt, indem sie Widerstand mit Waffen leisteten. (…) Wir haben keine andere Wahl als zu kämpfen.“

An anderer Stelle des Interviews sagte er: „Wir erneuern unser Angebot an Israel, die Zivilisten auf beiden Seiten dieses Konfliktes herauszulassen.“ Wenn Israel keine palästinensischen Zivilisten töte, werde auch die Hamas nur noch Angriffe auf israelische Militärs durchführen. Den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, lud er zu Gesprächen nach Gaza ein. Mascha´al selbst überlebte einen israelischen Angriff im Jahr 1997.

Jischai will mit Hamas verhandeln

Jischai, Schas-Vorsitzender und stellvertretender Premierminister, forderte die Regierung einige Stunden nach dem Interview am Sonntag auf, sofort Verhandlungen mit der Hamas über eine mögliche Freilassung Schalits aufzunehmen. Im israelischen Rundfunk sagte er, die Tatsache, dass der 23-Jährige noch immer in der Hand der Geiseln ist, sei Zeichen dafür, dass die Regierung zu wenig für seien Freilassung tue. „Ich wäre bereit, mich mit der Hamas zu treffen, in Europa oder in Ägypten“, so Jischai. Er fügte hinzu, er sei auch bereit, mit der Hisbollah-Miliz über eine Freilassung der Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev zu sprechen. Diese waren am 12. Juli 2006 entführt worden.

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