Hamas-Führer: „Wir haben Kontakte zu EU und USA“

DAMASKUS (inn) – Die radikal-islamische Hamas hat nach eigenen Angaben Kontakte zur Europäischen Union und den USA. Das sagte der politische Führer der Terrorgruppe, Chaled Maschal, in einem Interview, das der britische Sender BBC am Montag ausgestrahlt hat.

„Die EU, die die Hamas auf die Liste der Terror-Organisationen gesetzt hat, setzt die Kommunikation und die Treffen noch fort“, so Maschal, der in der syrischen Hauptstadt Damaskus agiert. „Die amerikanische Verwaltung, die uns ebenfalls auf Terror-Listen gesetzt hat und uns kritisiert, hat uns in den vergangenen Monaten kontaktiert.“

Vertreter der EU und der US-Regierung teilten anschließend mit, sie wüssten nichts von Kontakten zur Hamas. Im vergangenen Monat hatte der EU-Beauftragte für Außenpolitik, Javier Solana, gesagt, er habe direkte Gespräche mit der Hamas geführt. Stunden später dementiert er seine Aussage.

Seit einem Jahr steht die Hamas auf der EU-Liste der Terror-Organisationen, nachdem sie sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert hatte, die Anschläge gegen Israelis einzustellen. Die USA betrachten die Hamas, die Israels Zerstörung zum Ziel hat, ebenfalls als Terrorgruppe.

Maschal betonte, die Hamas sei nur zu einer Feuerpause bereit, wenn es eine palästinensische Volksabstimmung oder eine Vereinbarung aller palästinensischen Gruppierungen gebe. „Verhandlungen ohne Widerstand führen zu Kapitulation, aber Verhandlungen mit Widerstand führen zu echtem Frieden“, so der Hamas-Führer. Seine Organisation werde den Aufruf zu einer Feuerpause ablehnen, wenn er von dem neuen Vorsitzenden der Autonomiebehörde komme, der im Januar gewählt werden soll.

In dem Interview wiederholte Maschal zudem das unter Palästinensern verbreitete Gerücht, Jasser Arafat sei vergiftet worden. Es gebe viele Anzeichen dafür, so der Hamas-Führer. „Sein Gesundheitszustand hat sich plötzlich ohne Anlass verschlechtert. Die Symptome, an denen Jasser Arafat litt, waren ähnlich wie bei einer Vergiftung.“ Das Gerücht wird von einigen ranghohen Palästinensern und von Arafats Ärzten bestritten.

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