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Hamas-Führer: „Rückzugsplan ist Sieg für uns“

GAZA (inn) – Der Rückzugsplan der israelischen Regierung ist ein Sieg der radikal-islamischen Hamas. Diese Ansicht vertrat der Führer der Terrorgruppe in Gaza, Mahmud Sahar, im Gespräch mit der britischen Zeitung „Times“.

„Ganz einfach: niemand kann bestreiten, dass, wenn Israel den Gazastreifen und einen Teil des Westjordanlandes verlassen wird, dies wegen der Intifada geschieht, wegen des bewaffneten Kampfes, wegen der großen Opfer der Hamas für dieses Ziel“, sagte Sahar. „Es liegt nicht an Verhandlungen oder am guten Willen Israels, der Amerikaner oder der Europäer.“

Ob die Hamas ihre Gewalt nach dem Rückzug einstellen wird, ließ Sahar offen: „Es hängt davon ab, was Israel tut. Jetzt spricht Israel von Umgestaltung. Wir akzeptieren keine Umgestaltung. Wir wollen Abzug, echten Abzug, und nicht, dass unsere Souveränität verletzt wird. Wenn sie an den Toren zwischen Gaza und Ägypten sein werden, oder unsere Grenze am Meer kontrollieren, und wenn sie unsere Häuser mit ihren Hubschraubern oder F16 (Flugzeuge) angreifen, wird das die Leute befriedigen, die wir geopfert haben?“

Wahlprogramm: nicht mit Israel kooperieren

Der Hamas-Führer äußerte sich auch zu den bevorstehenden Wahlen zum Palästinensischen Legislativrat: „Wir haben drei Alternativen: entweder sind wir die Mehrheit und bitten andere, sich entsprechend unserem Programm zu beteiligen; oder wir sind eine Minderheit und beteiligen uns an der Regierung; oder wir werden ein starker politischer Gegner im Parlament sein.“ Bisher hatte die Hamas palästinensische Parlamentswahlen boykottiert.

Das Programm für den Fall eines Wahlsieges beschrieb Sahar folgendermaßen: „Es ist unser Ziel, Gebäude umzugestalten und wieder aufzubauen, Bäume wieder einzupflanzen, unser Volk wirtschaftlich aufblühen zu lassen. Zudem wollen wir dafür sorgen, dass die Stimmung des palästinensischen Volkes gegen die Besatzung gerichtet bleibt. Wir haben vor, uns auf eine neue Strategie zuzubewegen: Zusammenarbeit mit den Arabern, keine Zusammenarbeit mit den Israelis.“

Sahar wies darauf hin, dass er mehreren Vertretern der „alten Garde“ – also Mitarbeitern des verstorbenen Palästinenserführers Jasser Arafat – nicht vertraue. Auf die Frage, um welche Mitglieder der Fatah-Bewegung es sich handle, entgegnete er: „Die Frage sollte sein: wer ist dort, dem wir vertrauen? Es gibt viele Namen, aber es ist jetzt nicht unsere Absicht und auch nicht unser Stil, über Personen in ihrer Abwesenheit zu sprechen. Seinerzeit werden wir das intern mit denjenigen diskutieren, welche die Fatah repräsentieren.“

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