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Hamas-Führer nach Jahren gefasst

HEBRON (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben in der Nacht zum Mittwoch einen Führer der radikal-islamischen Hamas festgenommen, der seit Jahrzehnten gesucht wurde. Er wird für mehrere Anschläge auf Israelis verantwortlich gemacht.

Bei dem Terrorführer handelt es sich um Ibrahim Ranimat. Nach Angaben der Sicherheitskräfte war er an der Planung des Bombenanschlags im Restaurant „Apropos“ in Tel Aviv beteiligt, bei dem im Jahr 1997 drei Menschen getötet wurden. Zudem soll er Schuss-Attentate mitorganisiert haben. Ranimat wurde in der Ortschaft Zufit bei Hebron gefasst. Das berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Palästinenser gesteht Mord

Unterdessen wurde ein weiterer Palästinenser verhaftet, der ebenfalls Verbindungen zur Hamas hat. Der 43-jährige Abed al-Muas Dschuaba aus Hebron gestand im Verhör, in Jerusalem den britischen Talmud-Schüler Shmuel Mett ermordet zu haben. Nach eigenen Angaben hatte er sich für die Tat entschieden, nachdem ein jüdischer Extremist im August einen Schweinekopf in eine Moschee in Jaffa geworfen hatte. Zudem sei ein Schwein auf die Wand einer Moschee in Hebron gemalt worden.

Dschuaba, ein Schuster und Vater von zwei Kindern, sagte, er habe den Mord in der Nähe der Al-Aksa-Moschee verüben wollen, um „die moslemische Religion zu beschützen“. Die Ermittler gehen davon aus, dass er am 24. August mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Hebron in die Nähe der Ortschaft Abu Dis, östlich von Jerusalem, fuhr. Von dort gelangte er an einer Stelle in die israelische Hauptstadt, wo der Sicherheitszaun noch nicht vollendet ist.

In der Nähe des Damaskustors trank er eine Tasse Kaffee, kaufte sich ein Fleischermesser und betete in einer Moschee. Dann hielt er in der Altstadt Ausschau nach Opfern. Beim Jaffator griff er Mett, der drei Monate später heiraten wollte, und einen amerikanischen Mitstudenten an. Der Brite erlag kurz darauf seinen Verletzungen, sein verwundeter Freund konnte in einer nahe gelegenen Polizeistation Anzeige erstatten. Ein dritter Talmud-Schüler entkam dem Angriff nur knapp.

Mörder findet Zuflucht in Moschee

Dschuaba warf das Messer nach Annahme der Ermittler auf den Boden und floh in Richtung Damaskustor. Doch die Polizei hatte die Ausgänge der Altstadt bereits versperrt. Der Mörder wusch sich in einer Moschee das Blut ab und betete. Als die Tore wieder offen waren, kehrte er ins Westjordanland zurück. Wie die Sicherheitskräfte erst am Dienstag mitteilten, wurde Dschuaba bereits am Samstag festgenommen. Vor dem Gerichtssaal sage er gegenüber Journalisten, dass er die Tat nicht bereue und sie jederzeit wiederholen würde.

Der Mord wurde von Überwachungskameras eingefangen. Er fand einen Tag nach Abschluss des Rückzugs aus dem Gazastreifen und Nordsamaria statt. Es war der erste tödliche Angriff in der Altstadt seit drei Jahren.

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