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Hamas-Chef verlängert Ultimatum bis Staatsgründung

GAZA (inn) – Der Chef der Hamas, Chaled Mascha´al, hat sein Ultimatum gegenüber Israel ein wenig abgeschwächt. Wenn Israel nicht innerhalb eines Jahres die Gründung eines palästinensischen Staates ermögliche, müsse es mit weiteren Angriffen rechnen.

Am Samstag hatte Mascha´al Verhandlungen mit Israel angeboten. Doch binnen sechs Monaten müsse ein palästinensischer Staat gegründet werden, ansonsten werde es eine „dritte Intifada“ geben. In einem Telefon-Interview mit einem ägyptischen Fernsehsender nahm der Hamas-Führer diese Drohung am Sonntag etwas zurück. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, sei die Hamas bereit, statt für sechs Monate auch für längere Zeit Verhandlungen anzubieten. „Ich sprach von sechs Monaten. Aber wollt ihr mehr als sechs Monate? Vielleicht können wir acht Monate oder ein Jahr sagen.“

Mascha´al warnte zugleich: „Wenn die Tür zu schlägt und der Horizont (für die Gründung eines neuen palästinensischen Staates) sich schließt, dann müssen wir uns nach einer anderen Möglichkeit umsehen. Wir werden dem zionistischen Feind und der internationalen Gemeinschaft unseren Willen aufzwängen.“

Palästinenser im Westjordanland gegen Abkommen

Vertreter der Gruppe „Islamischer Dschihad“ wiesen das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und den Gruppen im Gazastreifen zurück, weil darin das Westjordanland nicht eingeschlossen sei. Der Chef des „Islamischen Dschihad“ in Dschenin, Scheich Mohammad Sa´adi, sagte am Montag, das Abkommen dürfe nicht in Kraft treten, da es nicht das Westjordanland mit einschließe und die israelische Armee dort weiter gegen palästinensische Gruppen vorgehen dürfe. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. „Unsere Gruppe wird – vielleicht in den nächsten Tagen – ein Selbstmordattentat verüben oder inmitten Israels etwas noch größeres machen“, sagte Sa´adi. „In diesem Fall sollte der ‚Islamische Dschihad‘ nicht dafür kritisiert werden.“ Er rief die palästinensischen Fraktionen auf, das Waffenstillstandsabkommen mit Israel abzulehnen.

Der Führer des „Islamischen Dschihad“, Ramadan Sallah, sagte, Israel provoziere absichtlich seine Gruppe, indem es seine Mitglieder ins Visier nehme. „Dieses Abkommen gibt dem Feind die Freiheit, im Westjordanland aktiv zu sein, zu ermorden und festzunehmen; diese Teilung zwischen Gaza und dem Westjordanland birgt gefährliche politische Konsequenzen – denn sie stellt eine Basis für einen vorläufigen palästinensischen Staat in Gaza dar, so wie Israel und seine Verbündeten ihn wollen. Doch obwohl wir das Leiden unseres Volkes verringern wollen, halten wir das Abkommen in seiner jetzigen Form für nicht dienlich für die Interessen des palästinensischen Volkes.“

Seit Sonntag sechs Uhr früh gilt, dass Israel keine Militäroperationen gegen den Kassam-Beschuss von Palästinensern im Gazastreifen durchführt und im Gegenzug palästinensische Gruppen keine Raketen mehr auf Israel abschießen. Israel zog seine Truppen aus dem Gazastreifen ab, sie sind jedoch nach wie vor an den Grenzen positioniert. Mehr zur aktuellen israelisch-palästinensischen Waffenruhe lesen Sie im Hintergrund „Atempause oder Morgenrot?“.

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