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Hamas-Chef Al-Sahar: „Heiße Phase im Fall Schalit hat begonnen“

GAZA (inn) - Die Freilassung des von Palästinensern entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit ist eine Sache von Wochen, "höchsten von ein paar Monaten". Das sagte Hamas-Chef Mahmud al-Sahar in einem Interview mit "Spiegel Online". Darin lobte er außerdem die deutsche Vermittlung in dem Fall.

Seine Organisation schätze die Rolle des deutschen Vermittlers sehr. Dieser sei ein respektabler und ehrlicher Mann. „Seit er dabei ist, laufen die Verhandlungen sehr professionell. Dieser erste Deal ist der Beweis, dass die deutsche Vermittlung zum Erfolg führen kann“, sagte Al-Sahar. Er bezog sich dabei auf den am Wochenende erfolgten Austausch, bei dem die Hamas Israel ein Video von Schalit übergeben hatte. Im Gegenzug hatte Israel 20 inhaftierte Palästinenserinnen entlassen.

Die Vermittlung erfolge unter ägyptischer Schirmherrschaft. Die Themen würden auf sehr akkurate Weise diskutiert. „Zusammen gehen wir die Liste der Gefangenen Name für Name durch und schauen, warum und wie lange jeder Einzelne schon in Israel inhaftiert ist. Das ist eine sehr schwierige Mission“, so Al-Sahar weiter. Er glaube, dass jetzt die heiße Phase begonnen habe. Die Freilassung Schalits sei eine Sache von Wochen, höchsten von ein paar Monaten. Die Palästinenser wollten die Angelegenheit so schnell wie möglich zu Ende bringen. Mit der Vorgängerregierung unter Premierminister Ehud Olmert habe es Probleme gegeben. Diese habe Dinge versprochen, die sie später nicht gehalten habe. Die aktuellen Verhandlungen würden hingegen auf sehr professionelle Weise geführt.

Politik der Vergeltung ist ein Zeichen der Schwäche

Der Hamas-Chef wies in dem Gespräch darauf hin, dass, solange Palästinenser in israelischer Haft sitzen, dies jeden ansporne, Methoden wie Entführungen anzuwenden. „Wenn Israel mit der Verhaftungs-Philosophie weitermacht, muss es mit vielem rechnen. Das Problem Schalit zu lösen bedeutet für Israel nicht, Schwäche zu zeigen. Die Politik der Vergeltung ist ein Zeichen der Schwäche“, so Al-Sahar.

Auf die Frage, ob er in der Angelegenheit zu Kompromissen bereit sei, antwortete er: „In solch schwierigen Verhandlungen kann keine Seite der anderen ihre Bedingungen diktieren, weder Israel noch die Hamas. Wenn ein fairer Vorschlag vorliegt, werden wir ihn akzeptieren.“

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