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Hamas bleibt auf anti-israelischem Kurs

MOSKAU (inn) – Der russische Außenminister Sergej Lavrov hat sich am Wochenende mit Vertretern der radikal-islamischen Hamas getroffen. Auch nach dem Besuch in Moskau ist die Terrorgruppe zu keinerlei Zugeständnissen an Israel bereit.

Seine Bewegung akzeptiere die Bedingungen der internationalen Gemeinschaft, sagte Hamas-Führer Chaled Mascha´al laut der Tageszeitung „Ha´aretz“. Israel hingegen halte seine Verpflichtungen nicht ein. Falls sich die Israelis auf die Grenzen von 1967 zurückzögen, alle Häftlinge freiließen und den palästinensischen Flüchtlingen die Rückkehr gewährten, könne die Hamas eine Anerkennung des jüdischen Staates in Erwägung ziehen.

Den internationalen Friedensplan „Roadmap“ könne die Hamas nicht annehmen, fügte Mascha´al hinzu. „Wir wollen Frieden in der Region, aber er wird nicht erreicht werden, bevor die israelische Besatzung der Gebiete endet.“ Israel habe die „Roadmap“ abgelehnt und „14 Bedingungen gestellt, um sie auszuführen, gefolgt von weiteren Bedingungen, auf denen es noch besteht“.

„Israel hat kein Existenzrecht“

Später sagte Mascha´al vor arabischen Zuhörern: „Wir glauben, dass Israel kein Existenzrecht hat.“ Ein weiterer Teilnehmer der Delegation, Mussa Abu Marsuk, teilte mit, dass die Hamas frühere israelisch-palästinensische Abkommen nicht akzeptiere. Diese hätten die Grenzen des jüdischen Staates nicht festgelegt. „Ich habe den russischen Vertretern ein weißes Blatt gegeben und sie gebeten, mir die Landkarte des Israels aufzuzeichnen, von dem sie wollen, dass ich es anerkenne. Niemand war in der Lage, die Landkarte zu zeichnen.“

Hamas zufrieden

Nach Angaben der Hamas-Vertreter stellten ihnen die Russen im Vorfeld der Gespräche keine Bedingungen. Die Delegation war am Freitag in Moskau eingetroffen und blieb drei Tage. „Wir haben unsere Standpunkte vorgestellt und die von Russland gehört“, fasste Mascha´al die Begegnungen zusammen. „Dieser Besuch war wichtig für die Zukunft unserer Beziehungen mit der Welt.“ Er habe bedeutende Ergebnisse gebracht. Unter anderem sei „die Belagerungswand“ zerbrochen worden, die der Hamas nach ihrem Wahlsieg von den USA und der EU aufgezwungen worden sei. Doch auch in der Europäischen Union gebe es Staaten, „die heimlich auf die eine oder andere Art in Kontakt mit der Hamas stehen“, so Abu Marsuk.

Nach Lavrovs Angaben sollte die Einladung von Präsident Vladmir Putin die russische Bereitschaft zeigen, „Anstrengungen zu investieren, um einen gerechten und umfassenden Frieden im Nahen Osten zu erreichen.“ Die Hamas rief er auf, bereits bestehende Verträge mit Israel anzuerkennen und der Gewalt abzuschwören. Sie werde „keine ernsthafte Zukunft haben, wenn sie nicht ihre neue Aufgabe versteht und beginnt, ihre bewaffnete Fraktion aufzulösen und die Bedingungen der internationalen Gemeinschaft zu erfüllen“.

Kritik aus Tschetschenien

Kritik am Besuch der Hamas in Moskau kam nicht nur aus Israel. Auch Führer des tschetschenischen Untergrundes griffen die Terrorgruppe hart an, weil sie trotz der russischen Tschetschenien-Politik in die Hauptstadt gereist sei. In den Medien bezeichneten Tschetschenen die Hamas-Führer als „Verräter“ am islamischen Interesse und dem tschetschenischen Volk.

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