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Hamas beschuldigt Fatah: „israelische Agenten“

GAZA (inn) – Die Hamas hat der Fatah Verbindungen zur „zionistisch-amerikanischen Verschwörung“ vorgeworfen. Zuvor hatte der frühere palästinensische Minister Mohammed Dahlan die Hamas als „Mörder“ bezeichnet.

Gemeinsam mit „Zionisten“ und Amerikanern planten einige Vertreter der Fatah, die Hamas-Regierung zu stürzen, sagte Hamas-Sprecher Fawsi Barhum am Montag vor Journalisten. Dies sei als Bestrafung dafür gedacht, dass die palästinensische Regierung sich weigere, den Staat Israel anzuerkennen. Es gebe israelische und amerikanische Interessen, die von der Fatah geteilt würden. Der internationale Boykott solle die islamische Bewegung bezwingen, die von der Hamas repräsentiert werde.

Dahlans Rede, in der er die Hamas kritisiert hatte, bezeichnete Barhum als „Einladung zu einem Bürgerkrieg“. Einst habe Dahlan Jasser Arafat stürzen wollen, nun plane er dasselbe mit der aktuellen Regierung. Der Fatah-Vertreter hatte am Sonntag zum 42-jährigen Bestehen seiner Gruppierung gesprochen.

Barhum fügte hinzu, dass im vergangenen Monat über 70-mal Führer und Einrichtungen der Hamas angegriffen worden seien. Dazu gehörten auch das Parlament und das Büro des Premierministers. Doch die Hamas werde nicht zulassen, dass aus der Situation ein Bürgerkrieg entstehe. Er forderte die Fatah-Führer auf, an den palästinensischen Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die Fatah reagierte umgehend auf die Beschuldigung, sie arbeite mit Israel und den USA zusammen. Die Hamas werde von den Interessen der Schiiten im Iran bestimmt, hieß es aus der Partei von Palästinenserchef Mahmud Abbas. In Umkehrung der Bezeichnung „israelische Agenten“ sprach die Fatah von „schiitischen Agenten“. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

Neue Entführungen

Am Dienstagmorgen entführten bewaffnete Palästinenser im Gazastreifen fünf Hamas-Mitglieder. Einer der Verschleppten gehört zu den Sicherheitstruppen der Terrorvereinigung. Infolge von Verhandlungen kamen drei der Palästinenser später wieder frei.

Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ gab es zudem einen Granatenangriff auf ein Fahrzeug der Hamas-Truppe. Drei Menschen wurden verwundet. Ein Hamas-Vertreter machte die Fatah für die beiden Vorfälle verantwortlich.

Unterdessen erlag ein 20 Jahre alter Palästinenser seinen Verletzungen, die er vor einer Woche bei Kämpfen zwischen Hamas-Aktivisten und einer palästinensischen Familie erlitten hatte. Er war nach der bewaffneten Auseinandersetzung in ein israelisches Krankenhaus eingeliefert worden. Bei dem Palästinenser handelt es sich um Tamir Nassarhas.

Monatsbilanz: über 30 Tote

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, sind innerhalb eines Monats mehr als 30 Menschen durch die innerpalästinensischen Kämpfe ums Leben gekommen. Alle tödlichen Zwischenfälle ereigneten sich im Gazastreifen. Doch auch im Westjordanland kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen zwischen Palästinensern, die verschiedenen Gruppierungen angehören.

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