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Hamas begeht 21-jähriges Jubiläum

GAZA (inn) - Mehr als 200.000 Palästinenser haben am Sonntag in Gaza das 21-jährige Bestehen der radikal-islamischen Hamas gefeiert. Der Premier im Gazastreifen, Ismail Hanije, sprach sich erneut gegen eine Verlängerung der Amtszeit von Präsident Mahmud Abbas aus.

Die Hamas werde Abbas‘ Autorität nicht mehr anerkennen, wenn er nach dem 9. Januar Präsident bleibe, sagte Hanije in seiner Ansprache. An dem Tag läuft die Amtszeit offiziell aus. Abbas ist aber der Ansicht, dass er nach dem palästinensischen Gesetz ein Jahr länger Präsident sein kann. Diese Auffassung lehnt die Hamas ab.

Zuvor hatte Fraktionssprecher Salah al-Bardawil angekündigt, dass in einem solchen Fall der Hamas-Abgeordnete Asis Dweik „in Übereinstimmung mit dem palästinensischen Gesetz“ Präsident werden solle. Dieser solle das Amt 60 Tage innehaben und die Präsidentschaftswahlen vorbereiten. Dweik ist derzeit in Israel inhaftiert. Al-Bardawil fügte hinzu, arabische Außenminister hätten dazu geraten, dass Abbas bleiben solle, bis eine Einigung erzielt sei. Doch es handele sich um einen Ratschlag und keinen Beschluss.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ meldet, ging Hanije in seiner Rede auch auf die Mekka-Pilger aus dem Gazastreifen ein. Diese waren von der Hamas infolge des Konfliktes mit der Fatah an der Ausreise gehindert worden. Etwa 3.000 Palästinenser waren betroffen. Der Premier der Hamas versprach, diese Pilger zu entschädigen. Zudem kritisierte er Israels Blockade als „schmutzigen Krieg“ gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

Die Schulen in dem palästinensischen Gebiet blieben am Sonntag anlässlich des Jubiläums geschlossen.

Hamas-Anhänger als Schalit verkleidet

Laut einem Bericht der „Jerusalem Post“ ging es bei der Versammlung auch um den entführten Soldaten Gilad Schalit. Ein Hamas-Mitglied in Armeeuniform spielte den Israeli. Der Verkleidete wurde von Hamas-Milizionären auf die Bühne geführt. In hebräischer Sprache sagte er: „Schalom meinem Vater und meiner Mutter. Ich vermisse meine Eltern.“ Dabei riefen Hunderte Hamas-Anhänger: „Wir werden Israel niemals anerkennen.“

Der „Soldat“ wandte sich auch an den israelischen Regierungschef Ehud Olmert: „Ich möchte Olmert fragen: Warum haben Sie den israelischen Soldaten Gilad Schalit vergessen?“ Die Vorführung sollte Druck auf Israel ausüben, damit es 1.000 Häftlinge im Austausch für den Verschleppten freilasse.

Olmerts Sprecher Mark Regev bezeichnete die Theaterszene als „ein weiteres Beispiel der Grausamkeit und Unmenschlichkeit“ der Hamas.

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