Die Veranstaltung sei ein Zeichen des Sieges über die Versuche Israels, die Hamas zu eliminieren, sagte Hanije. Er sprach dabei die israelische Operation „Gegossenes Blei“ im vergangenen Dezember und Januar an. „Diejenigen, die den Krieg geplant und ausgeführt haben, haben nicht erwartet, dass heute solche Massen kommen, ihre Flaggen schwenken … die Hamas ist nach dem Krieg nicht zusammengebrochen, die Führer des Feindes haben versagt“, so der Hamas-Führer weiter. Er betonte, dass seine Organisation niemals politische Zugeständnisse machen werde. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
„Wir wollen ganz Palästina befreien“
Hinsichtlich des Bruderkrieges mit der Fatah-Partei gab Hanije an, dass er eine Versöhnung unterstütze. Die Hamas werde jedoch keinem Abkommen durch Druck unterliegen. Kritikern, welche die Hamas für die innerpalästinensische Spaltung verantwortlich machen, hielt er entgegen: „Wir streben nicht die Bildung eines islamischen Emirates im Gazastreifen an. Unser Ziel ist es, Palästina zu befreien – ganz Palästina“. Die Hamas werde Palästina, vom Mittelmeer bis zum Fluss Jordan, nie aufgeben. Israel werde sie nie anerkennen.
Die Hamas sprach von mehr als 100.000 Palästinensern, die zu den Feierlichkeiten gekommen waren. Die islamische Organisation hatte extra Busse organisiert, mit denen Menschen aus dem ganzen Gazastreifen nach Gaza-Stadt gefahren wurden. Die Gruppe hatte außerdem die Schulen früher schließen lassen, so dass auch Schüler teilnehmen konnten. Viele Besucher trugen die grünen Fahnen der Hamas, palästinensische Fahnen und Bilder des Hamas-Gründers, Scheich Ahmed Jassin. Immer wieder riefen sie „Allahu Akbar“ (Allah ist am größten).
Vor der Veranstaltung hatte die Hamas-Führung eine „Überraschung“ angekündigt. Diese blieb jedoch aus.
Als Gründungstag der Hamas gilt der 14. Dezember 1987. Ihr geistlicher Führer, Scheich Ahmed Jassin, war geprägt von der ägyptischen Moslem-Bruderschaft. Er wurde am 22. März 2004 bei einem israelischen Raketenangriff in Gaza getötet. In ihrer Charta ruft die Hamas ausdrücklich zur Tötung von Juden auf. Das frühere britische Mandatsgebiet Palästina bezeichnet sie als „islamisches Heimatland“, das niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe. Sie spricht Israel das Existenzrecht ab und leugnet den Holocaust.