Hamas-Aktivisten inszenieren Jassins Tod

GAZA (inn) – Aktivisten der radikal-islamischen Hamas haben in Gaza-Stadt den Tod von Scheich Ahmed Jassin nachgespielt. Das Theaterstück begann mit dem Beschluss des israelischen Kabinetts, den Gründer der Terrorgruppe zu töten.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Donnerstag berichtet, diskutieren in dem Schauspiel mehrere Minister über eine mögliche Vergeltung für den Doppelselbstmordanschlag im Aschdoder Hafen mit zehn Todesopfern. Ein Kabinettsmitglied ruft: „Wie können sie es wagen, uns anzutasten, wir sind das auserwählte Volk!“

Plötzlich stürmt Verteidigungsminister Schaul Mofas in den Sitzungssaal. „Wir müssen den Terror liquidieren“, fordert er. „Wir müssen den größten Terroristen von allen töten – Ahmed Jassin.“ Telefonisch bittet er Premierminister Ariel Scharon um die Erlaubnis für den Angriff auf den geistlichen Führer der Hamas.

In der nächsten Szene erscheint Scheich Jassin in einem Rollstuhl auf der Bühne. Er trägt ein traditionelles moslemisches Gewand. Drei Leibwächter begleiten ihn. Als das Geräusch von Hubschraubern zu hören ist, schauen sie besorgt zum Himmel. Darauf ertönt ein lauter Knall. Der Hamas-Führer fällt vom Rollstuhl.

Nach der Aufführung rief das Publikum spontan: „Wir werden unser Blut und unser Leben für dich opfern, Scheich Jassin.“ Den Darsteller des Hamas-Gründers trugen Zuschauer auf Händen durch die Menge.

„Das war echt realistisch“, kommentierte ein 29-jähriger Palästinenser die Vorstellung. „Etwas in mir wäre fast zerbrochen. Ich habe die Hitze gespürt, die als Ergebnis der Explosion entstand. Meine Augen haben sich mit Tränen gefüllt.“ Er fügte hinzu: „Jetzt warte ich auf die nächste Aufführung, die noch gelungener sein wird. Dann werden wir nämlich, mit Allahs Hilfe, sehen, wie Scharon ausgelöscht wurde.“

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